Mikel Arteta war felsenfest davon überzeugt, dass das falsche Team in den Champions-League-Final eingezogen ist. «Ich glaube absolut nicht, dass es eine bessere Mannschaft als wir in diesem Wettbewerb gab», so der Spanier nach der 1:2-Niederlage im Rückspiel bei Paris Saint-Germain.
Er sagte dies, obwohl seine Equipe gleich beide Duelle verloren hat – zu Hause hatte es vergangene Woche ein 0:1 abgesetzt. «Wir waren sehr nah dran, viel näher, als das Ergebnis vermuten lässt. Heute hätte es nach 20 Minuten 3:0 für uns stehen müssen. Wir waren über weite Strecken in beiden Spielen deutlich besser. Aber wir sind nicht im Final, und das tut weh.»
PSG-Trainer Enrique: «Tore im Fussball das Wichtigste»
Natürlich liess die Aussage des 43-Jährigen aufhorchen. Als PSG-Trainer Luis Enrique darauf angesprochen wurde, antwortete er: «Mikel Arteta ist ein grossartiger Freund. Aber da stimme ich ihm überhaupt nicht zu. Über die beiden Spiele haben wir mehr Tore als sie erzielt – und im Fussball ist das das Wichtigste.»
Was man Arteta zugestehen muss: Es hätte nach 20 Minuten gut und gerne 3:0 für Arsenal stehen können, hätte da nicht der überragend agierende Goalie Gianluigi Donnarumma im PSG-Tor gestanden.
Zwei bärenstarke Paraden von Donnarumma
Donnarumma macht den Sommer
Der 26-jährige Italiener erwischte einen Sahnetag – ähnlich wie Yann Sommer am Mittwoch gegen Barcelona – und packte einige sensationelle Paraden aus. «Wenn man sich die beiden Spiele ansieht, war ihr bester Spieler der Goalie. Er hat den Unterschied für sie ausgemacht – das ist die Geschichte dieses Duells», so Arteta.
Donnarumma selbst platzte fast vor Vorfreude auf den Showdown mit Inter. Für ihn als Italiener wird es doppelt speziell. «Ich bin aufgeregt, ich werde viele meiner Teamkollegen aus der Nationalmannschaft herausfordern, es wird spannend. Gegen Inter wird es hart, aber sehr schön.»
Teamspirit bei PSG
Die Pariser sind guten Mutes, endlich den ersten Henkelpott der Geschichte in die Höhe zu stemmen – ausgerechnet jetzt, ohne Superstars wie Kylian Mbappé, Lionel Messi oder Neymar. Das sei kein Zufall, so Donnarumma. «Der Spirit hat sich bei uns verändert. Wir treten jetzt viel mehr als ein Team auf. Wir spielen füreinander», sagte er, als er nach Mbappé gefragt wurde.
«Aktuell steht die Mannschaft eng zusammen, es läuft gut. So haben wir mit Italien die Europameisterschaft gewonnen. Das macht in jedem Team den Unterschied.» Das und – wie die Halbfinals gezeigt haben – ein Goalie in Traumform.