Was war das für eine magische Nacht. Vor rund drei Monaten beeindruckten die Young Boys zum Auftakt in die Gruppenphase der Champions League alle und schlugen Manchester United überraschend 2:1 . Nach diesem Start schien für den Schweizer Meister in der Königsklasse viel möglich zu sein.
Doch bekanntlich kam es anders. Nach drei Niederlagen und einem Unentschieden kämpfen die Berner zum Abschluss «nur» noch darum, wenigstens in der Europa League überwintern zu können. Am Mittwoch treffen sie erneut auf ManUnited, diesmal auswärts im Old Trafford.
Gegen den bereits qualifizierten englischen Rekordmeister muss erneut ein Sieg her, gleichzeitig muss Atalanta Bergamo zu Hause gegen Villarreal verlieren. Nur dann würden die Young Boys noch die K.o.-Phase der Europa League erreichen.
Es wird schwierig, das ist gar keine Frage. Aber wir spielen im Theatre of Dreams.
«Trotz allem geht es für uns in der letzten Partie noch um etwas», sagt Trainer David Wagner. «Wir haben es zwar nicht mehr in den eigenen Füssen, aber wir wollen auch gegen diesen Gegner in diesem Stadion noch mal alles investieren.» Der Deutsche will die europäische Kampagne mit YB unbedingt fortführen.
Dabei kann sich der Meister derzeit keiner Topform erfreuen. Aus den vergangenen acht Pflichtspielen resultierte nur ein Sieg. «Vor allem in diesem Wettbewerb müssen wir nun in jeder Sekunde wahnsinnig fokussiert sein», so Wagner. Es gehe darum, wieder an dieses Niveau dranzukommen. «Es wird schwierig, das ist gar keine Frage. Aber wir spielen im Theatre of Dreams.»
Auch Mittelfeldspieler Vincent Sierro ist sich der schwierigen Ausgangslage in Manchester bewusst. Die Schwächen der Engländer mit ihrem neuen Trainer Ralf Rangnick sieht er vor allem in der mangelnden defensiven Stabilität, in den vergangenen Wochen haben sie zahlreiche Gegentore erhalten.
Offensiv dürfe man ihnen dagegen keine Zeit und keinen Raum lassen, weil sie unglaublich starke Stürmer hätten. «Wir können aber auf Konter spielen, indem wir aggressiv und intensiv auftreten», sagt der Walliser. «So wie im Hinspiel.»