«Ein richtig guter Auftritt» (David Wagner), «Wir haben uns nicht belohnt» (Nicolas Bürgy), «Es wäre auf jeden Fall mehr möglich gewesen» (Guillaume Faivre), «Die Teamleistung war gut» (Fabian Rieder): Die YB-Reaktionen nach dem 0:2 in der Champions League gegen Villarreal hören sich an, als würde man sie seit Wochen in einer Endlosschlaufe laufen lassen.
Es ist tatsächlich ein krasses Déjà-vu, das die Berner in Spanien erlebt haben. Die Einstellung stimmte und YB lieferte über weite Strecken eine gute Partie ab. Am Ende aber musste man – einmal mehr – die mangelnde Effizienz vor dem gegnerischen Tor und die individuellen Fehler in der Defensive bemängeln.
Der Auftritt war symptomatisch für unser Spiel in den letzten Wochen. Bei uns ist im Moment der Wurm drin.
Das war schon beim 1:4 im Hinspiel gegen Villarreal der Fall, beim 1:1 in der Meisterschaft zuhause gegen Luzern oder beim 1:2 im Cup gegen Lugano. «Der Auftritt war symptomatisch für unser Spiel in den letzten Wochen. Bei uns ist im Moment der Wurm drin. Es hätte auch ganz anders laufen können», lautete die treffende Analyse von Bürgy.
Das entscheidende Detail war die Chancenverwertung.
Auch Trainer Wagner musste das gleiche Fazit ziehen wie so oft in den letzten Wochen. Der 50-Jährige sah einen «richtig guten Auftritt» seines Teams: «Wir haben defensiv wahnsinnig solidarisch agiert und es war supergut, wie wir die Torchancen herausgespielt haben.» Das einzige Manko ortete er demnach nicht bei den Gegentoren, sondern in der Offensive: «Das entscheidende Detail war die Chancenverwertung.»
Hinzu kommen das fehlende Wettkampfglück und einzelne Entscheide gegen die Young Boys, die das Spiel in eine andere Richtung hätten lenken können. Am Ende bleibt jedoch einmal mehr die Erkenntnis, dass sich YB an der eigenen Nase nehmen muss.
Klar, die vielen verletzungsbedingten Ausfälle und das straffe Programm (24 Partien in 3 Monaten) zehren an den Kräften. Aber die Berner hätten es wieder in den eigenen Füssen gehabt, die schlechte Bilanz seit der Nationalmannschaftspause (1 Sieg, 1 Unentschieden, 4 Niederlagen) aufzupolieren.
So aber ist der Achtelfinal-Zug bei noch zwei verbleibenden Partien (zuhause gegen Atalanta und auswärts bei Manchester United) nach der 3. Niederlage in Folge wohl abgefahren. Definitiv abgefahren ist der Zug im Schweizer Cup.
Und YB tut gut daran, möglichst schnell den Tritt wieder zu finden, um auch in der Meisterschaft nicht plötzlich hinterherrennen zu müssen. Erst dann wird man wohl die Endlosschlaufe der YB-Interviews abstellen können.