«Wenn die Ligue 1 abgebrochen wird, werden wir in der Champions League von Teams massakriert, die eine physische Vorbereitung haben, die wir nicht haben werden»: So hatte Lyon-Klub-Präsident Jean-Michel Aulas im Mai, kurz vor dem coronabedingten Abbruch der Liga, gemutmasst.
Nur Rang 7 in der heimischen Meisterschaft
Der mächtigste Mann im Verein hatte sich dafür eingesetzt, dass die französische Liga fortgesetzt wird. Zum einen, weil er im Hinblick auf das CL-Achtelfinal-Rückspiel gegen Juve im Spielrhythmus bleiben wollte. Zum anderen, weil Lyon zum Zeitpunkt des Abbruchs genau einen Punkt hinter den Europa-League-Rängen nur auf Platz 7 lag.
Es blieb letztlich beim Abbruch und Lyon beendete die Saison auf einem nicht-europäischen Rang. Und Aulas hatte sogar Unrecht. Entgegen der Befürchtungen des eigenen Präsidenten, sorgt Lyon in der Königsklasse für mächtig Furore, und steht erstmals seit 10 Jahren wieder im Halbfinal.
Selbstbewusste Franzosen
Und dort treffen die Franzosen auf den FC Bayern München. Beim 8:2-Kantersieg gegen den FC Barcelona hat der deutsche Doublesieger seine Ambitionen auf den Titel in der Königsklasse eindrücklich unter Beweis gestellt.
Bei Lyon ist man sich der Stärke des Gegners zwar bewusst, gibt sich aber dennoch selbstsicher. «Wir sind bereit für die Bayern», so Viertelfinal-Held Moussa Dembélé, der Pep Guardiolas Manchester City mit einem Doppelpack fast im Alleingang abgeschossen hatte .
Und auch Stürmer Maxwel Cornet sieht Chancen für Lyon: «Wir haben vorne und hinten talentierte Spieler und sind eine gute Mannschaft. Wir müssen uns vor den anderen Teams nicht verstecken.»
Die letzte Chance
Olympique Lyon hat schon wie gegen ManCity nichts zu verlieren. Allerdings dürften die Franzosen trotzdem auf den Titel schielen, denn es wäre die einzig verbleibende Möglichkeit in der kommenden Saison europäisch vertreten zu sein und damit die aktuellen Leistungsträger zu halten.