Wenn man dem Ausspruch «Auf eine missglückte Hauptprobe folgt eine gelungene Premiere» Glauben schenkt und den Schweizer Cup als Hauptprobe taxiert, dann dürfen die Young Boys zuversichtlich auf Donnerstagabend blicken. Denn fünf Tage nach dem 0:1 beim unterklassigen Aarau starten die Berner im Wankdorf gegen Panathinaikos Athen in die Europa-League-Ligaphase.
«Es ist wichtig, dass sofort ein Match kommt, in dem wir reagieren können», sagt YB-Angreifer Christian Fassnacht am Tag vor dem Panathinaikos-Spiel. «Wenn man als Sportler eine harte Niederlage erlebt, ist man froh, wieder auf den Platz gehen und ein Zeichen setzen zu können», so Fassnacht.
«Meine Mannschaft ist sehr selbstkritisch mit dem Cup-Out umgegangen», sagt YB-Trainer Giorgio Contini. Man habe nach der Analyse des Spiels in Aarau sofort nach vorne geblickt. «Wir wollen die nächste Aufgabe demütig angehen, Panathinaikos wird eine hohe Hürde.»
Wie lässt Panathinaikos nach dem Trainerwechsel spielen?
Ähnlich wie YB blicken auch die Griechen nicht auf einen optimalen Saisonstart zurück. In der Meisterschaft liegt man nach drei Spieltagen mit zwei Unentschieden und einer Niederlage nur auf dem zwölften Platz, Trainer Rui Vitoria musste bereits seinen Hut nehmen. «Nach einem Trainerwechsel beim Gegner wartet immer ein wenig eine Wundertüte auf dich. Es war nicht einfach für unseren Staff, uns auf das Spiel einzustellen, weil man nicht genau weiss, was zu erwarten ist», glaubt Fassnacht.
Trotz des turbulenten Saisonstarts warnt Contini vor dem 20-fachen griechischen Meister. «Es ist eine sehr erfahrene Mannschaft mit zahlreichen Nationalspielern. Dank ihrer Routine wissen sie, wie sie solche Partien spielen müssen. Wir müssen den Kampf annehmen.»
Bedia und die wieder gefundene Torgefahr
Wenn YB im Heimspiel gegen Panathinaikos Athen die ersten drei Punkte einfahren will, muss es offensiv gefährlicher auftreten als zuletzt in Aarau. Neben Fassnacht ist in erster Linie Stürmer Chris Bedia gefordert, dem in den fünf Pflichtspielen vor dem Cup-Out sieben Treffer gelungen sind.
Besonders wichtig waren seine beiden Tore in den EL-Playoffs gegen Slovan Bratislava. «Diese Spiele haben mich zurück auf den richtigen Weg gebracht und ich habe meine Torgefährlichkeit wieder gefunden», erklärt der Rückkehrer aus der Bundesliga. Am Donnerstagabend wünschen sich die rund 30'000 YB-Fans im Stadion, dass dies Bedia wieder unter Beweis stellt.