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Rekorde und Eigentor Lukaku, der tragische Held des Final-Abends

Nachdem er zu Beginn noch Rekorde aufstellte, avancierte Romelu Lukaku zum tragischen Helden des Europa-League-Finals.

Es hätte die magische Nacht des Romelu Lukaku werden können. Hätte. Auch im Europa-League-Final avancierte Lukaku zur Figur des Abends – aber für einmal zu Ungunsten seines Teams Inter Mailand. D ie Italiener verpassten den Pokal nach der 2:3-Niederlage gegen Sevilla .

Dabei begann die Rekordgeschichte gut für Lukaku – sehr gut sogar:

  • Bereits in der 5. Minute schiesst der 27-Jährige sein Team vom Penaltypunkt aus in Führung. Den Elfmeter hat er selbst herausgeholt. Es ist dies das schnellste Final-Tor in der Geschichte der Europa League.
  • Zudem baut der Belgier seine Rekordserie aus. Er trifft saisonübergreifend bereits im 11. Europa-League-Spiel in Folge.
  • Mit seinem 34. Pflichtspieltreffer in dieser Saison stellt er den Klubrekord des legendären Brasilianers Ronaldo von 1997/98 ein.

Lukaku hatte Inter zuvor praktisch im Alleingang in den Final geschossen, war in fast allen Spielen die prägende Figur respektive der Mann des Spiels. Auch im Final schien er auf bestem Weg dazu zu sein.

Eine Halbzeit zum Vergessen

In der zweiten Halbzeit bekam die Heldengeschichte aber eine ungeahnte Wende. Es ist ein Parade-Beispiel dafür, wie schnell man im Sport vom Helden zur tragischen Figur verkommen kann:

  • In der 65. Minute läuft Lukaku beim Stand von 2:2 alleine auf Sevilla-Keeper Bono zu, scheitert aber am glänzend reagierenden Schlussmann.
  • Dann kommt die verhängnisvolle 74. Minute : Sevillas Diego Carlos setzt zum Fallrückzieher an, der aber am Tor vorbeigegangen wäre. Lukaku lenkt den Ball jedoch ins eigene Tor und sorgt letztlich damit für Sevillas Siegtor.

Stunden nach Abpfiff änderte die Uefa dann auch noch den Torschützen des 3. Sevilla-Treffers und wertete Lukaku als Eigentorschützen. Damit wurde er auch offiziell zur tragischen Figur des Final-Abends. Das Drama war vollendet.

Bei Lukaku schien der Frust nach der Niederlage tief zu sitzen. Direkt nach Abpfiff stemmte er die Hände in die Hüften, rannte kopfschüttelnd in die Kabine, schwänzte die Siegerehrung und verzichtete auf seine Silbermedaille.

SRF zwei, sport live, 21.08.2020, 21:00 Uhr ; 

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