In Russland und in Brasilien erreichte die Schweizer Nati an Weltmeisterschaften zuletzt die Achtelfinals. «In der Vergangenheit waren wir damit zufrieden», sagt Nati-Direktor Pierluigi Tami nun in Katar. «Aber unser Ziel ist, Geschichte im Schweizer Fussball zu schreiben. Das bedeutet auch, ein bisschen weiterzugehen.»
Das Wort «Viertelfinal» nimmt Tami nicht in den Mund, doch offensichtlicher könnte er dies nicht andeuten.
Für den 61-Jährigen ist diese Nati bereit für den Coup. «Wir haben derart viel Erfahrung im Team: Spieler, die schon ihre dritte oder vierte WM bestreiten und über 50, 60, 70 oder gar 100 Länderspiele absolviert haben», zählt der Tessiner nicht ohne Stolz auf.
Auch teamintern herrsche die Überzeugung, dass man in Katar etwas erreichen könne. «Wir müssen die grosse Erfahrung in ein grosses Resultat umsetzen», so Tami.
Alle messen immer dem ersten Gruppenspiel die höchste Bedeutung bei. Aber dem ist nicht so.
Ein Problem, das aber auch ihn beschäftigt, sind die Anlaufschwierigkeiten der Nati. Nicht nur an der EM (1:1 gegen Wales, 0:3 gegen Italien), sondern zuletzt auch in der Nations League (1:2 gegen Tschechien, 0:4 gegen Portugal, 0:1 gegen Spanien) stotterte der Motor der Schweiz zu Beginn beträchtlich.
«An der WM können wir nicht so starten wie in der Nations League – sonst ist es vorbei für uns», ist sich der Nati-Direktor bewusst. Wenn man aber das Weiterkommen schaffe, sei es am Ende egal, wie und auf welchem Weg.
«Alle messen immer dem ersten Gruppenspiel die höchste Bedeutung bei. Aber dem ist nicht so. Es gibt drei Punkte, genau wie im zweiten und auch dritten Gruppenspiel», so Tami. Am kommenden Donnerstag gegen Kamerun (Spielstart um 11 Uhr, live bei SRF) will man zum WM-Start trotzdem jeglichen Anlaufschwierigkeiten den Garaus machen.