Ein April-Gewitter hatte sich schon vor Anpfiff des Frauen-Cupfinals zwischen YB und Servette über den Letzigrund-Rasen gelegt. Nach der spektakulären Affiche mit dem besseren Ende für die Genferinnen folgte ein Gewitter auf verbaler Ebene. YB-Trainerin Imke Wübbenhorst, die mit ihrem Team die Überraschung nur knapp verpasst hatte, war im Interview sichtlich angefressen.
Man verliere immer ungerne, «doch noch ungerner verliert man in einem Final gegen so eine widerlich spielende Truppe, die einfach zusammengekauft ist und sich dann einfach mit individueller Qualität da durchsetzt.» Ihr Team sei mit sechs jungen Schweizerinnen auf dem Platz gestanden. Trotz fehlender Erfahrung hätten sich ihre Spielerinnen reingekämpft und sich gute Torchancen erspielt.
Ich bin eine schlechte Verliererin, kann ich auch sagen.
«Ich bin eine schlechte Verliererin, kann ich auch sagen.» Wenig überraschend war die 35-Jährige auch mit der Schiedsrichterleistung alles andere als zufrieden. «Die mit Abstand unfairste Mannschaft in der Liga kriegt in diesem Spiel keine Karte.»
Vor allem eine Szene sorgte bei der Deutschen für Entsetzen. «Jeder, der das Regelwerk kennt, weiss, was ein Handspiel oder ein Rückpass ist. Ich kenne das Regelwerk, die gute Frau leider nicht. Könnte sie ja noch mal durchlesen. Die Zeile.»
Lobende Worte an die eigenen Spielerinnen
Wübbenhorst fand derweil auch Komplimente für die Siegerinnen. Wie der Favorit die Führung verteidigte und den Ball laufen liess, sei sehr abgezockt gewesen. «Wir kamen gar nicht mehr in den Ballbesitz, wir kamen gar nicht mehr dazu, uns wirklich dann noch was zu erspielen.»
Ihre Tirade schloss Wübbenhorst mit lobenden Worten an ihre eigenen Spielerinnen. Sie sei stolz auf ihr Team. Trotz Rückschlägen hätten sie «den Kopf direkt wieder hochgenommen und weiter gemacht. Die Rückreise nach Bern hätte sie allzu gerne mit dem Cup-Pokal im Gepäck angetreten. «Das hätte ich den Mädels von Herzen gegönnt.»