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Goalie-Rochade in der Nati «Einmalige Sache»: Pengs Einsatz ändert nichts an der Hierarchie

Im Nations-League-Spiel gegen Frankreich hütete Livia Peng das Schweizer Tor. An der Hierarchie ändert das nichts.

Die Rochade im Tor der Frauen-Nati im Nations-League-Spiel gegen Frankreich – Ende und Anfang einer lebhaften Debatte: Anstelle der bisherigen Stamm-Torhüterin Elvira Herzog stand Livia Peng zwischen den Pfosten. Damit reagierte Nationaltrainerin Pia Sundhage auf die zuletzt durchzogenen Leistungen Herzogs im Nati-Tor. Sowohl gegen Frankreich als auch gegen Island machte die Leipzig-Keeperin im April keine allzu gute Figur. Ein Schicksal, welches auch Peng beim Patzer zum 0:1 gegen Frankreich ereilte.

Die Bündnerin meinte nach der Partie: «Es ist sehr, sehr enttäuschend. Ich weiss auch, dass ich meinen Teil zur Niederlage beigetragen habe, es tut mir sehr leid fürs Team. Ich bin nach dem 0:1 wieder zurückgekommen, aber natürlich darf das nicht passieren. Ich hatte die Unterstützung vom Team, das hat mir sehr geholfen.»

Trost spendete auch Goalie-Trainerin Nadine Angerer. Sie habe zu Peng gesagt, «dass sie das erste Tor besser lösen muss. Aber auch, dass ich stolz bin, wie sie danach zurückgekommen ist.» Die Werder-Keeperin habe sich «nicht vergraben und Selbstvertrauen ausgestrahlt».

Die Hierarchie bleibt

Daran, dass Herzog die Nummer 1 bleibt, ändert sich laut Angerer nichts. Das sei aber auch nie der Plan gewesen. Pengs Einsatz sei vorerst «eine einmalige Sache» gewesen, man solle das nicht überbewerten. Herzogs Herausforderin habe sich diesen Einsatz verdient.

Sundhage hatte sich im November klar zu Herzog als Nummer 1 zwischen den Pfosten bekannt. Auch nach Herzogs Patzer gegen Island stellte sich die Schwedin hinter ihre Torhüterin. Vor der Frankreich-Affiche erläuterte Sundhage: «Tatsächlich hat sich nichts geändert. Peng spielt wegen ihren aktuell starken Leistungen.» Die Nachfrage, ob das bedeute, dass Herzog nach wie vor die Nummer 1 sei, bejahte sie. Gegen Frankreich konnte Peng nach ihrem Patzer nur wenige Argumente für sich sammeln. Bei den weiteren Gegentoren war sie machtlos.

Dass das Rennen noch nicht entschieden sei, glaubte vor dem Frankreich-Spiel SRF-Expertin Martina Moser: «Wenn Peng einen Riesenmatch zeigt, muss am Schluss einfach der bessere Goalie zum Zug kommen. Relevant ist es dann am EM-Eröffnungsspiel.» Es lässt sich resümieren: Der erhoffte «Riesenmatch» gelang Peng, die als Bremen-Keeperin vom Fachmagazin kicker gar ins Team der Saison gewählt worden war, nicht.

SRF zwei, Sportlive, 30.5.25, 21:10 Uhr ; 

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