- Die Schweizer Frauen-Nati kassiert im vorletzten Spiel der Nations-League-Gruppenphase gegen Frankreich eine empfindliche 0:4-Pleite.
- In Nancy liegt das Team von Pia Sundhage schon nach 19 Minuten 0:3 hinten.
- In der anderen Partie der Gruppe trennen sich Norwegen und Island 1:1, wodurch für die sieglose Schweiz immer noch Rang 2 möglich ist.
33 Tage vor der Heim-EM steht fest: Auf Pia Sundhage und ihre Schweizer Nati wartet noch ein gigantischer Haufen an Arbeit. Freilich, gegen eine französische Equipe in Turnierform darf man verlieren. Doch die Schweizerinnen, in der Nations League eigentlich dringend auf Punkte angewiesen, gingen beim 0:4 in Nancy regelrecht unter. Weder offensiv noch defensiv gelang der Schweiz Konstruktives. Über die volle Distanz spielten «Les Bleues» Katz und Maus mit bedauernswerten Gegnerinnen.
Xhemaili schmort – Sorgen um Crnogorcevic
Die vielen Fragezeichen, die sich seit dem letzten Sieg der Nati im Oktober 2024 (gegen Frankreich!) stellen, wollen nicht kleiner werden. Aufschlüsse über die Vergabe der 23 Kaderplätze erhielt Sundhage kaum. Im Vorfeld der Partie war die Goalie-Frage aufgeworfen worden. Livia Peng, die für Elvira Herzog zum Zug kam, konnte kaum Werbung in eigener Sache machen.
Riola Xhemaili bekam nach einer Top-Saison bei Eindhoven wiederum keine Gelegenheit, sich zu beweisen. Im Mittelfeld wurde die gesperrte Géraldine Reuteler schmerzlich vermisst (Coumba Sow konnte ihre Chance nicht nutzen), in der Abwehr die verletzte Luana Bühler. Julia Stierli, Noelle Maritz und Viola Calligaris fanden in der Defensivkette selten die richtige Abstimmung.
Zu allem Überfluss musste Captain Lia Wälti zur Pause nach Magenproblemen raus. Auch Ana-Maria Crnogorcevic erlitt eine Viertelstunde vor Schluss eine wohl muskuläre Verletzung.
Peng patzt, die Abwehr schläft
Das Publikum in Nancy wurde Zeuge eines Schweizer Auftakts des Grauens. Schon nach nicht einmal 20 Minuten lagen die Gäste 0:3 hinten. Und das, obwohl man bei einem Lattentreffer von Sandy Baltimore (4.) noch Glück bekundet hatte.
- 11. Minute: Peng versucht es gegen die heranbrausende Clara Matéo mit einer Finte. Dabei entgleitet ihr der Ball, Matéo schiebt ins leere Tor ein.
- 16. Minute: Ein Eckball von der linken Seite erreicht Elisa de Almeida. Die PSG-Verteidigerin trifft von rechts traumhaft per Volley, geniesst aber auch endlose Freiheiten.
- 19. Minute: Stierli verliert auf der Seite das Duell mit Kadiadiatou Diani, Iman Beney lässt Baltimore enteilen – 3:0.
Nach dem Seitenwechsel schaltete Frankreich einen Gang zurück, kam aber dennoch zum 4:0 durch Grace Geyoro (56.). Kelly Gago (78.) traf die Latte. Den nächsten EM-Gastgeberinnen gelang hingegen weiterhin nichts – auch nicht nach zahlreichen Wechseln. Einzig Nadine Riesen glückten einige gelungene Szenen. Der Schlusspfiff kam dann einer Erlösung gleich – und signalisierte gleichzeitig den Anfang der Suche nach Antworten.
So geht's weiter: Die Hoffnung lebt
Weil im anderen Spiel der Gruppe Island Norwegen auswärts ein 1:1 abtrotzte, darf die Nati vor dem abschliessenden Spiel der Nations-League-Kampagne am Dienstag in Sion gegen die Norwegerinnen (20 Uhr live auf SRF zwei) noch auf den Klassenerhalt hoffen. Verliert Island gegen Frankreich, genügt der Nati jeder Sieg. Bei einem Remis braucht sie einen deutlichen Erfolg.
Drei Tage danach wird das erweiterte EM-Kader bekanntgegeben. Vor dem Beginn der Women's EURO (2.7.) absolviert die Schweiz in Winterthur einen letzten Test gegen Tschechien.