Eine knappe Woche ist mittlerweile vergangen, seit das Schweizer Frauen-Nationalteam in Erfurt gegen Deutschland mit 0:7 unter die Räder geriet. Die Aufarbeitung dieser Klatsche war ausführlich und intensiv. Nils Nielsen bat jede einzelne Spielerin des 23-Frau-Kaders zum Einzelgespräch. «Wir haben viel zu viele einfache Fehler gemacht, bei denen es nur um den Fokus geht», erklärte der Trainer. Entsprechend habe man in den letzten Tagen auch viel im mentalen Bereich gearbeitet.
Zudem bekamen die Spielerinnen etwas Freiraum, um nach mehreren Wochen Vorbereitung den Kopf zu lüften und abseits des Fussballplatzes auf andere Gedanken zu kommen. Am Montag besuchte die Nati einen Escape Room: «Das hat sehr gut getan und war echt lustig», meinte Mittelfeldspielerin Sandy Maendly.
Steigerung auf allen Ebenen nötig
Am Donnerstag bekommt die Frauen-Nati die Chance, sich für das Debakel gegen Deutschland zu rehabilitieren und – viel wichtiger – sich im Hinblick auf die EURO ein gutes Gefühl zu holen. Die Aufgabe wird aber alles andere als einfach. Mit England wartet im Letzigrund eines der formstärksten Teams überhaupt auf die SFV-Auswahl. Vergangene Woche entschied der EM-Gastgeber ein Vorbereitungsspiel gegen den amtierenden Europameister Niederlande gleich mit 5:1 für sich.
«Es ist klar, dass alles besser werden muss als gegen Deutschland», weiss Nielsen. Auf individueller Ebene sei die Schweiz Nationen wie Deutschland oder England unterlegen, entsprechend gäbe es nur eine Chance, gegen sie zu bestehen: «Wir müssen als Team auftreten», lautet die Devise des Coaches.
«Boost» durch Wälti-Rückkehr
An der Unterstützung der Fans sollte es am Donnerstag nicht scheitern: Im Letzigrund werden um die 11'000 Zuschauer erwartet. Gute Neuigkeiten gibt es für die Nati zudem auch von der Personal-Front. Captain Lia Wälti hat sich gut von ihrer Oberschenkel-Verletzung erholt und trainiert wieder mit dem Team mit.
Nielsen liess am Tag vor dem England-Spiel offen, ob die Arsenal-Akteurin bereits am Donnerstag zu einem Teil-Einsatz kommen wird. Beim Schweizer EM-Auftakt am 9. Juli rechnet der Trainer aber fest mit seinem wichtigsten Schützling: «Ich bin zu 99 Prozent sicher, dass sie gegen Portugal von Anfang an spielen kann.»