- Die Schweizer Nati besiegt auswärts in einem Testspiel die Schottinnen mit 4:3.
- Für die Schweizer Tore sind Sydney Schertenleib (2), Iman Beney und Smilla Vallotto besorgt.
- Weiter offen bleibt die Zukunft von Nati-Trainerin Pia Sundhage.
Effizienz war nicht immer eine Tugend der Schweizer Nati. Doch an diesem kalten Dienstagabend in Dunfermline punktete das Team von Pia Sundhage, obwohl es weder mehr noch die besseren Chancen aufweisen konnte. Die Schottinnen bekundeten zweimal Alu-Pech und vergaben auch sonst zahlreiche Möglichkeiten aus aussichtsreicher Position.
Ganz anders die Schweizerinnen, die aus wenig viel machten – und insgesamt viermal jubeln konnten. Gleich zwei Jungspunde schrieben besondere Geschichten:
- Sydney Schertenleib: Das 18-jährige Supertalent, das bei Barcelona nur selten die erste Geige spielt, eröffnete nach 24 Minuten das Skore per Kopf. 7 Minuten nach Wiederanpfiff der 2. Halbzeit brachte Schertenleib die Nati mit einem abgelenkten Weitschuss abermals in Front. Es war ihr erster Doppelpack im Dress der Nati.
- Iman Beney: Bei ManCity hat der Wirbelwind in der Premier League schnell Fuss gefasst, in der Nati musste sie lange auf ihr erstes Erfolgserlebnis warten. Im 17. Länderspiel war es soweit. Nach einem herrlichen Steilpass von Géraldine Reuteler blieb die 19-Jährige vor Schottland-Goalie Lee Gibson cool und traf zum zwischenzeitlichen 2:1 (41.).
Für den letzten Schweizer Treffer war mit Smilla Vallotto eine Einwechselspielerin zuständig. In der 72. Minute fasste sie sich ein Herz und hämmerte den Ball über Gibson zum 4:2 ins Netz. Mit ihren 21 Jahren war sie unter den Schweizer Torschützinnen die älteste.
Viele Chancen für Schottland
Vorne vermochte die Nati also zu überzeugen. Doch hinten bekundete sie immer wieder Mühe mit der Nummer 25 der Fifa-Weltrangliste (die Schweiz liegt einen Platz weiter vorne). Den Schottinnen wurde immer wieder zu viel Platz zugestanden, den sie zu ihren Gunsten nutzen konnten. Speziell auch, dass nach der Pause Ana-Maria Crnogorcevic für Julia Stierli in die Partie kam – und als zentrale Innenverteidigerin spielte.
Karen McGovern nach einem weiten Ball per Lob und Reuteler nach einer Ecke ins eigene Tor sorgten dafür, dass es mit einem 2:2 in die Pause gegangen war. In der 2. Halbzeit fiel den Schottinnen nach dem 4:2 von Vallotto nicht mehr viel ein – bis in der Nachspielzeit Dunfermline-Legende Caroline Weir noch den 3. schottischen Treffer erzielen konnte.
So oder so darf die Leistung der Schweizerinnen als Erfolg gewertet werden. Nach dem Viertelfinal-Einzug an der Heim-EM und dem 1:0-Achtungserfolg vor wenigen Tagen gegen Kanada scheint die Nati auf einem guten Weg. Ob sie diesen aber weiter mit Trainerin Sundhage bestreiten wird, ist noch immer offen. Der Vertrag der Schwedin läuft Ende 2025 aus und ist noch nicht verlängert worden.
So geht es weiter
Ab dem 24. November trifft sich die Frauen-Nati ein letztes Mal im EM-Jahr 2025. Geplant sind in den folgenden 10 Tagen 2 weitere Test-Partien. Gegen wen man antreten wird, ist noch nicht bekannt.
Noch vorher wird klar sein, wie der Weg der Schweizerinnen an die WM 2027 in Brasilien aussehen wird: Am 4. November findet die Auslosung der Qualifikation statt, die zwischen Februar und Dezember 2026 über die Bühne gehen wird. Die Schweiz wird die Quali in der zweithöchsten Liga B bestreiten.
