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Reaktionen zum Testspiel Der berühmte Schuss vor den Bug?

Nach der 0:7-Niederlage gegen Deutschland sitzt die Enttäuschung bei den Schweizerinnen tief. Panik kommt aber nicht auf.

Die Erwartung, dass die Schweizerinnen mit einem Sieg im Gepäck aus Erfurt abreisen, wäre vermessen gewesen. Dass die Frauen-Nati aber gleich eine 0:7-Klatsche hinnehmen musste, kommt zwei Wochen vor dem ersten Gruppenspiel an der EURO einer Ernüchterung gleich.

«Es war ein sehr schweres Spiel für uns. Wir hatten kaum Torchancen, konnten den Ball nach vorne nicht halten», fasste Ramona Bachmann die Partie zusammen. Die Stürmerin konnte sich so gut wie gar nicht in Szene setzen, sah kaum je einen Ball. Die Enttäuschung war der PSG-Söldnerin ins Gesicht geschrieben.

Nach Ausreden wollte Bachmann nicht suchen. Man habe zwei strenge Wochen hinter sich, die 7-stündige Zugfahrt sei sicher nicht optimal gewesen, führte sie ins Feld. Gleichzeitig ist aber auch für sie klar: «Diese Leistung reicht an der EM nirgends hin.»

Auch für Rahel Kiwic war nach Spielschluss klar: «Wir müssen über die Bücher.» Die Gegnerinnen hätten es über die Aussenbahnen und in Überzahl sehr gut gemacht. «Da müssen wir viel schneller verschieben und die Räume zumachen», so die Innenverteidigerin.

Nielsen: «Das wird kein Problem»

Die Schweizer Spielerinnen waren nach der Klatsche in Erfurt sichtlich bedient. Nils Nielsen betrat sogar Neuland. Noch nie hat er als Trainer ein Spiel in dieser Höhe verloren. Von Panik war beim 50-Jährigen dennoch keine Spur zu sehen. «Viele Gegentore kamen ganz einfach zustande. Manchmal haben wir den Ball fast selber ins Tor geschossen», befand er.

Der Däne spricht damit die individuellen Fehler an, welche sich die Schweizerinnen geleistet haben. Dem 0:1 war beispielsweise ein Fehler von Luana Bühler vorausgegangen, die sich nach einem Steilpass verschätzte. Beim 0:4 verlor Noelle Maritz im Strafraum den Ball, das 0:7 wurde durch ein Missverständnis von Gaëlle Thalmann und Kiwic ermöglicht.

Die nächsten Spiele der Frauen-Nati:

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  • Testspiel am 30. Juni: Schweiz – England (Zürich)
  • 1. EM-Gruppenspiel am 9. Juli: Portugal – Schweiz (Wigan & Leigh)
  • 2. EM-Gruppenspiel am 13. Juli: Schweden – Schweiz (Sheffield)
  • 3. EM-Gruppenspiel am 17. Juli: Schweiz – Niederlande (Sheffield)

«Das Team wieder aufzubauen, wird kein Problem», ist sich der Nati-Trainer sicher. Und auch die Spielerinnen gaben sich trotz der herben Niederlage kämpferisch. Bachmann kündigte eine Reaktion gegen England an. «Für uns war das ein ‹wake-up-call›, dass wir im nächsten Spiel 3 Schippen drauflegen müssen.»

SRF zwei, sportlive, 24.06.2022, 16:40 Uhr ; 

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