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SRF-Kommentatorin zu Sundhage Rinast: «Die Überraschung nehme ich ihr nicht ab»

Die SRF-Kommentatorin gibt eine Einschätzung zum Abgang von Pia Sundhage als Nati-Trainerin.

Seit Montag ist klar: Pia Sundhage ist nicht mehr Trainerin des Schweizer Frauen-Nationalteams. Der Abbruch der Zusammenarbeit zwischen SFV und der schwedischen Übungsleiterin mag manch Aussenstehende überrascht haben. Rachel Rinast indes hat genau mit diesem Schritt gerechnet. «Sonst hätte man schliesslich ihren Vertrag schon viel früher verlängert», argumentiert die SRF-Expertin.

«Ich bin über den Entscheid des SFV überrascht, respektiere ihn aber», lauteten die Worte von Sundhage zu ihrem Aus als Nati-Trainerin. Rinast nimmt der erfahrenen Schwedin nur die Hälfte dieser Aussage ab. Sie sei während ihrer Amtszeit durch eine klare Haltung und Wertschätzung ihrem Gegenüber aufgefallen. Den Respekt habe sie definitiv. Aber: «Die Überraschung nehme ich ihr zu diesem Zeitpunkt nicht ab. Sie wird mit Sicherheit schon geahnt haben, dass es keine Vertragsverlängerung geben wird», ist Rinast überzeugt.

Grundstein ist gelegt

Immer wieder war in der Causa Sundhage die Rede von der geforderten Vollzeitstelle für einen Assistenzcoach. Ist eine Weiterführung der Zusammenarbeit daran gescheitert? «Das denke ich nicht. Die Struktur soll ganz offensichtlich verändert und verbessert werden. Das sieht man an der neu geschaffenen Position des technischen Leiters», so Rinast.

Gleichzeitig ist die SRF-Expertin dankbar für die Initiative, welche Sundhage ergriffen und damit hoffentlich einen Ball ins Rollen gebracht hat: «Mit ihrer Forderung hat sie ein Thema aufgemacht, das den Frauenfussball nur stärken kann. Mal sehen, was der kommende Coach fordern wird.»

Kritik an Vorgehensweise

Das Vorgehen des SFV wirft Fragen auf. Weshalb hat man Sundhage derart lange hingehalten, bis ein Entscheid getroffen wurde? Rinast vermutet, dass der Verband abwarten musste und wollte, ob die gewünschte Nachfolge wirklich auch verfügbar ist.

Die 48-fache Schweizer Internationale kann den SFV-Entscheid, einen anderen, neuen Weg einzuschlagen, zwar verstehen. Gleichzeitig bemängelt Rinast aber die Art und Weise, wie das Ganze abgewickelt wurde: «Ich finde es richtig schade, dass man Sundhage so verabschiedet. Das ist unwürdig. Ich kann unterschiedlichste Meinungen nachvollziehen. Doch das ‹Wie› finde ich sehr schade.»

Und jetzt, wie weiter?

Nun, da Sundhage definitiv weg ist, darf man gespannt sein, wen der SFV als Nachfolgerin oder Nachfolger ins Visier genommen hat. Für Rinast ist klar, dass der Verband eine längerfristige Lösung sucht. Für die SRF-Expertin sind wichtige Fragen zu klären. Wofür steht der Frauenfussball in der Schweiz? Wie sieht die Spielphilosophie aus?

Klar ist für Rinast, dass es ein Coach werden muss, der genug Erfahrung mitbringt und gleichzeitig so innovativ veranlagt ist, dass mit jungen Talenten gearbeitet werden kann. «Denn das Potenzial hat dieses Team.»

SRF zwei, Sportflash, 03.11.2025, 20:00 Uhr ; 

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