Ganz nach Wunsch verliefen die ersten Spiele für Inka Grings an der Seitenlinie der Schweizer Frauen-Nati nicht. Im Februar spielte die Schweiz im Trainingslager in Spanien zweimal gegen Polen. Beide Male resultierte nach wenig spektakulären 90 Minuten ein Unentschieden. Am Donnerstag steht für Grings nun das 3. Spiel als Nati-Trainerin auf dem Programm: Asienmeister China ist zu Gast in der Schweiz.
China, das in der Weltrangliste auf Rang 13 und damit 7 Plätze vor der Schweiz liegt, hat in Luzern die Favoritenrolle inne. Gegen die ballsicheren Asiatinnen erwartet Grings ein interessantes Spiel: «Wir müssen taktisch diszipliniert sein und geduldig bleiben.» Im Vergleich zu den Tests gegen Polen will Grings, dass ihr Team im Umschaltspiel effektiver agiert und schnellstmöglich versucht, zum Torerfolg zu kommen.
WM-Vorbereitung im Fokus
Die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland im kommenden Juli steht für Grings aber an oberster Stelle: «Wir wollen uns als Einheit weiter finden». Daher habe der Fokus im Training weiterhin auf der Spielidee gelegen. Es gehe darum, mit dem System vertraut zu werden und gegen den Ball mutig zu agieren. Eine offensive Denkweise und Aggressivität sollen das Team unter der neuen Trainerin auszeichnen.
Von einer Simulation für den WM-Ernstkampf gegen die Philippinen, die China in der Spielweise ähneln und in der Schweizer Gruppe A sind, will Grings aber nicht sprechen: «China ist eine Schippe stärker als die Philippinen.» Von der Stärke der Asienmeisterinnen weiss auch Verteidigerin Luana Bühler. «Wir werden einen disziplinierten Gegner vorfinden, der technisch sehr stark ist und gerne den Ball hat», sagt die 26-Jährige.
Obwohl der langfristige Fahrplan immer im Kopf sei, liegt der Fokus bei Bühler und Co. momentan «hundertprozentig auf dem kommenden Gegner». Die Schlüssel, um diesen zu bezwingen, sind für die 26-Jährige Geduld und Solidarität: «Es gilt, als Team kompakt zu verteidigen und auf unsere Gelegenheit zu warten.» In der Defensive wusste die Schweiz zuletzt stets zu überzeugen: In den 10 WM-Qualifikationsspielen kassierte sie nur 4 Gegentore.
Aufregende Woche für Nati
Der Test gegen die Asienmeisterinnen steigt nur 2 Tage nach der Bekanntgabe, dass die Schweiz die Frauen-Europameisterschaft 2025 austragen wird . «Diese positiven Emotionen wollen wir mitnehmen und im Spiel gegen China umsetzen», sagt Luana Bühler. Die Hoffenheim-Söldnerin ist für den Test in Luzern doppelt motiviert: Erstmals absolviert sie als Innerschweizerin und Ex-FCL-Spielerin eine Nati-Partie in der Heimat.