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Fabian Lustenberger ordnet ein «Dass man mal eine Tablette braucht, kann vorkommen»

Der weit verbreitete Konsum von Schmerzmitteln hat jüngst in Deutschland die Schlagzeilen gefüllt. Wie begegnet YB der Problematik?

Der Aufschrei im Anschluss an die ARD- Dokumentation «Geheimsache Doping – Hau rein die Pille» war riesig. Medikamentenmissbrauch scheint im deutschen Fussball an der Tagesordnung zu sein. Und zwar längst nicht nur im Profigeschäft.

Gerade vor dem Hintergrund, dass auf die Super-League-Klubs mit dem Wiederanpfiff nach der Corona-Pause ein Mammutprogramm wartet, interessiert es, wie hierzulande mit der heiklen Angelegenheit umgegangen wird. SRF Sport hat zwei YB-Protagonisten mit dem Thema konfrontiert.

«Wir werden wachsam sein müssen und die Situation beobachten.» So lautete die Antwort des Berner Teamarztes Jan Montagne auf die Frage, ob mit Blick auf das intensive Pensum die Gefahr bestehe, dass seine Spieler eher zu Schmerzmitteln greifen würden.

Nicht Tag für Tag erlebt

Fabian Lustenberger, der Captain der Young Boys, kennt die Bundesliga aus 12 Jahren bei Hertha BSC. Nach seinem Empfinden war die Problematik nicht so akut. Dass «Pillen wie Smarties verteilt» werden, hat er nie erlebt. «Ein Fussballer hat die Intention, auf dem Platz stehen zu wollen. Erfordert es die Situation, nimmt er halt mal eine Schmerztablette, um etwas zu kaschieren – aber immer mit dem Hintergedanken, die Gesundheit nicht zu gefährden.»

Auch kann sich der 32-Jährige vorstellen, dass der eine oder andere Spieler präventiv eine Pille nehme, um ein gutes Gefühl zu haben. Aber dies sei zu seiner Zeit in Berlin sicher nicht Tag für Tag der Fall gewesen.

Hat man einen guten Draht zum Spieler, sollte der Konsum kontrolliert werden können.
Autor: Jan Montagne YB-Teamarzt

Zusammenfassend meint Lustenberger, dass es vorkommen könne, dass ein Fussballer hin und wieder eine Tablette brauche. «Wichtig ist, dass man einen Mittelweg findet und unterscheidet zwischen Training und Wettkampf.»

Werden die Empfehlungen eingehalten?

Gemäss Doktor Montagne werden bei YB Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. «Wir raten davon ab, sie vorbeugend einzusetzen.»

Die Spieler dahingehend zu kontrollieren, ist eine Herausforderung. «Aber wenn man einen guten Draht zum Team hat, kann man dies steuern», so Montagne.

Untenstehend erfahren Sie, wie Lustenberger und Montagne den bevorstehenden englischen Spiel-Wochen entgegensehen und wie beim Meister vorgebeugt werden konnte.

Super-League-Service

Radio SRF 4 News, Morgenbulletin, 10.06.2020 06:00 Uhr ; 

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