In der vergangenen Woche hatte ein europäisches Journalistennetzwerk unter Berufung auf Dokumente der Plattform «Football Leaks» über unangemessene Einflussnahme Infantinos auf den Ethikcode der Fifa berichtet.
Auch soll Infantino in seiner Zeit als Uefa-Generalsekretär Absprachen mit den Topklubs Paris Saint-Germain und Manchester City im Zuge der Ermittlungen wegen Verstössen gegen das Financial Fair Play (FFP) getroffen haben.
Verhandlungen im Interesse der Uefa
«Es gibt nichts, wofür man sich schämen müsste», erklärte Infantino nun gegenüber der deutschen Nachrichtenagentur dpa zu den Verhandlungen mit Vertretern der Klubs im Jahr 2014. Diese Form der Verhandlungen sei im Interesse der Uefa gewesen.
«Wir wollten die Klubs im Wettbewerb halten und sie nicht ausschliessen», so Infantino weiter. Das habe für alle 30 FFP-Fälle gegolten und nicht nur für die Topklubs aus Paris und Manchester. Bis zu 50 Personen seien in die Verhandlungen einbezogen gewesen. «Da kann man nichts in Hinterzimmern regeln», erklärte Infantino.
Der Walliser sieht sich als Opfer einer kontinuierlichen Diffamierungskampagne und streitet jedes Fehlverhalten entschieden ab. «Wenn es um die Fifa geht, gibt es keine illegalen Aktivitäten», sagte der Chef des Weltverbandes. In seiner Amtszeit sei «kein einziger Franken verschwunden».
Ich sehe da nichts Merkwürdiges.
Auch die umstrittene Kommunikation mit dem Chef der rechtsprechenden Ethikkammer, Vassilios Skouris, bezeichnete Infantino als normalen Vorgang. Der Walliser hatte Korrekturvorschläge für den neuen Ethik-Code eingebracht. «Ich sehe da nichts Merkwürdiges», betonte Infantino.
Beim Treffen des Fifa-Councils im März will Infantino die heftig kritisierte Streichung des Begriffs «Korruption» als ahndungswürdiges Vergehen aus dem Ethikreglement rückgängig machen. «Ich werde den Vorschlag einbringen, um ein klares Signal zu senden», sagte er.
Sendebezug: Radio SRF 3, Morgenbulletin, 03.11.2018, 08:00 Uhr.