«Seit fast zehn Jahren spiele ich nun für Spanien», sagte Gerard Piqué am Mittwoch an einer eigens anberaumten Medienkonferenz: «Ich werde jetzt nicht durch die Hintertür verschwinden.»
Dass er wegen seiner politischen Haltung angefeindet werde, sei kein grosses Problem für ihn, versicherte Piqué, der mit Spanien Welt- und Europameister geworden war. «Mich stört vielmehr, dass die Proteste gegen mich einen Effekt auf meine Teamkollegen haben könnten.»
Wir Fussballer sind globale Figuren, wir können uns nicht auf eine Seite schlagen.
Der 30-Jährige wurde 1987 in Barcelona geboren, er hat die Katalanen wiederholt zu einem friedlichen Verhalten aufgerufen, sie aber auch ermutigt, ihre Stimme abzugeben. Bei den spanischen Fans kam das nicht gut an, beim ersten Training mit der «Furia Roja» wurde Barcelonas Innenverteidiger massiv attackiert.
Ob er sich die Unabhängigkeit Kataloniens wünsche, könne er in seiner derzeitigen Situation nicht beantworten, sagte er: «Das ist die Eine-Million-Dollar-Frage. Wir Fussballer sind globale Figuren, wir können uns nicht auf eine Seite schlagen.» Der Dialog sei in dieser schwierigen politischen Situation der einzige Weg.
Piqué könnte sich nicht für eine Nati entscheiden
Das Verhältnis zu seinen Teamkollegen sei durch die politische Situation in Spanien nicht belastet, meinte Piqué. Allerdings: Sollte er sich eines Tages für die spanische oder die katalanische Nationalmannschaft entscheiden müssen, dann wüsste er nicht, welche Wahl er treffen würde. «Darüber habe ich noch nie nachgedacht», meinte er.
Sendebezug: SRF 1, Tagesschau, 03.10.2017, 12:45 Uhr