Es ist nicht nur das Top-Duell des 14. Bundesliga-Spieltags, sondern der Hinrunden-Knüller schlechthin: Borussia Dortmund gegen Bayern München am Samstag um 18:30 Uhr.
Nur 15'000 Zuschauer dürfen vor Ort sein, die verfügbaren Tickets gingen innert 30 Minuten über den virtuellen Ladentisch. Doch unabhängig davon fiebert ganz Deutschland auf das Duell der beiden Erzrivalen hin. Dortmund (30 Punkte) gegen Bayern (31 Punkte). Zweiter gegen Erster. Erling Haaland gegen Robert Lewandowski. Fussball-Herz, was willst du mehr?
Bayerns turbulenter November
Es dürfte eine hochspannende Angelegenheit werden. Hätte das Spiel vor einem Monat stattgefunden – es wäre kein Duell auf Augenhöhe gewesen. Dortmunds Tor-Garant Haaland war verletzt, der BVB lag nach der Niederlage in Leipzig vier Punkte hinter den Bayern, die ihrerseits gegen Freiburg den 4. Sieg in Folge gefeiert hatten.
Tempi passati. Die Bayern haben einen turbulenten November hinter sich. Die Impf-Posse um Joshua Kimmich, die Niederlage in Augsburg (1:2) und eine chaotische Jahreshauptversammlung haben den Rekordmeister ins Taumeln gebracht.
Haaland wie Stallones Mütze
Auf der anderen Seite hat Haaland dem in der Champions League gescheiterten Dortmund mit seiner Rückkehr neues Leben eingehaucht. Der BVB kommt einem ein wenig vor wie Sylvester Stallone im Armdrück-Film «Over the Top». Dieser sagte: «Wenn ich meine Mütze drehe, passiert etwas mit mir. Ich bin dann eine andere Person. Eine Maschine.»
Was bei Stallone die Mütze war, ist bei der Borussia Haaland. Der Wunderstürmer (50 Treffer in 50 Bundesligaspielen) hat seit seinem Comeback zwar erst 18 Minuten gespielt (ein Tor). Doch die schiere Präsenz des Norwegers auf dem Platz verleiht dem BVB einen Zuversichts- und Energie-Boost. Oder wie es Verteidiger Thomas Meunier ausdrückte: «Seine Rückkehr ist eine Extra-Motivation für das gesamte Team.»
BVB: Leverkusen - Bayern als Warnung
«Er verändert das BVB-Spiel und die Mentalität der Mannschaft», sagte WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose über Haaland. Und BVB-Coach Marco Rose urteilte: «Erling ist ein Unterschiedsspieler.»
Einen solchen Unterschiedsspieler braucht Dortmund. Denn die Bayern sind trotz aller Probleme und der Absenz von Kimmich (Quarantäne nach Corona-Erkrankung) noch immer die Bayern. Es wäre nicht das erste Mal, dass einem hoffnungsvollen BVB von den Münchnern die Grenzen aufgezeigt würde.
Als zusätzliche Warnung dürfte den Dortmundern das Topspiel der 8. Runde dienen: Damals empfing Gerardo Seoanes Leverkusen als Co-Leader die Bayern zum Spitzenspiel – und lag nach 37 Minuten hoffnungslos mit 0:5 hinten.