Thomas Müller nähert sich dem emotionalen «Servus» natürlich – mit Humor. «Es ist fast ein bisschen mehr besonders für die Leute», sagt die scheidende Münchner Klub-Ikone vor ihrem letzten Heimspiel als Profi des FC Bayern, «weil die werden mich natürlich weniger sehen – ich selbst sehe mich ja jeden Tag.»
Wenn er in den Spiegel blickt, da sind sich seine Wegbegleiter, die Freunde und auch die Bosse beim Rekordmeister einig, dann sieht Thomas Müller: eine Legende. Einen wie keinen. Das personifizierte «Mia san mia».
Aus München nicht wegzudenken
Müller, sagte Klubpräsident Herbert Hainer Ende 2023, «gehört zum FC Bayern wie die Frauenkirche zu München». Die ikonischen Türme des Gotteshauses stehen seit mehr als 500 Jahren unweit des Marienplatzes – nach immerhin einem Viertel Bayern-Jahrhundert wird sich Müller dort von «seinen» Fans verabschieden.
Meisterschale wird überreicht
Bevor die Meistersause am 18. Mai steigt, wird es am kommenden Samstag ein erstes Mal so richtig stimmungsvoll: Der 35-Jährige und seine Teamkollegen bekommen die Meisterschale nach dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach überreicht, wie die Deutsche Fussball Liga (DFL) mitteilte – zuvor war im Raum gestanden, dass die Bundesliga-Trophäe erst nach dem letzten Spieltag in Hoffenheim in Münchner Hände gelangt.
Der 34. Meistertitel für die Bayern steht seit Sonntagabend fest. Für Müller ist es bereits das 13. Mal, dass er mit den Münchnern die begehrte Schale entgegennehmen darf. Der auslaufende Vertrag des langjährigen Publikumslieblings und Weltmeisters von 2014 bei den Bayern wird nicht mehr verlängert. Im Sommer steht für den Offensivmann mit den Münchnern dann noch die Klub-WM in den USA an – und apropos ...
Zieht es ihn in die USA?
Wie es um die Zukunft Müllers steht, ist noch unklar. Jürgen Klinsmann, von 2011 bis 2016 US-Nationalcoach, würde sich freuen, «wenn er noch zwei, drei Jahre anhängt». In den USA, wie die anderen Klub-Ikonen Franz Beckenbauer und Gerd Müller, oder grosse Bayern-Stars wie Lothar Matthäus und Bastian Schweinsteiger.
Partnerklub Los Angeles FC lockt angeblich mit einem Luxusleben à la Hollywood in Beverly Hills; neben dem Platz könnte Müller im Land der WM 2026 und in der Olympia-Stadt 2028 als Markenbotschafter fungieren. «Er wäre neben Lionel Messi das Zugpferd der Liga, gar keine Frage», so Klinsmann.