Es läuft die 93. Minute auf Schalke. Das Heimteam wirft noch einmal alles nach vorne, um den 0:1-Rückstand wettzumachen und die Verlängerung zu erzwingen. Und tatsächlich: Nach einem Abschluss von Franco di Santo zappelt der Ball im Netz. Doch der Treffer zählt nicht. Was war passiert?
Gemäss Schiedsrichter Robert Hartmann soll der Argentinier den Ball mit der Hand berührt haben. Weil die Situation bereits abgepfiffen war, bevor der Ball im Tor landete, konnte der Videobeweis nicht eingesetzt werden.
Für genau solche Situationen wurde der Videobeweis eingeführt.
Die Schalke-Akteure haderten nach dem Schlusspfiff mit dieser Entscheidung. Di Santo selbst beteuerte, den Ball mit der Brust angenommen zu haben.
Teamkollege Leon Goretzka konnte nicht verstehen, dass die Situation nicht noch einmal überprüft wurde. «Mittlerweile hat man die technischen Hilfsmittel. Die sind eigentlich dafür da, um Spiele fairer zu gestalten. Für genau solche Situationen wurde der Videobeweis eingeführt», echauffierte sich der deutsche Nationalspieler.
Die Polizei muss ausrücken
Der Ärger war nicht nur bei den Spielern gross, auch die Schalke-Fans fühlten sich hintergangen. So kam es nach Spielschluss zu wüsten Szenen rund ums Stadion. Nach schweren Ausschreitungen musste die Polizei rund 80 Anhänger vorübergehend festnehmen.
Sendebezug: Radio SRF 3, Bulletin von 23:00 Uhr, 18.04.18