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Leverkusen weiter Leader Xhaka: «Verdient Respekt, in München zwei Mal so zurückzukommen»

Bayer-Spielmacher Granit Xhaka ist nach dem 2:2 im Topspiel der Bundesliga gegen Bayern optimistisch für diese Saison. Die Münchner hadern derweil mit dem Schiedsrichter.

Bayern München und Bayer Leverkusen machten am Freitagabend beste Werbung für die Bundesliga. Das 2:2 mit dem Last-Minute-Ausgleich durch die Gäste hielt, was das Topspiel versprochen hatte. Damit stehen die beiden Teams weiterhin punktgleich an der Spitze – eine Tatsache, die in Leverkusen für mehr Freude sorgt als in München.

Granit Xhaka, der als neuer Spielmacher bei Bayer erneut eine überzeugende Leistung ablieferte, zeigte sich nach Spielschluss mehr als zufrieden: «Dass wir hier zweimal zurücklagen und trotzdem zwei Mal zurückgekommen sind, verdient Respekt für die Mannschaft. Es zeigt, welchen Charakter wir momentan haben.» Der Schweizer Nati-Captain sprach auch die klare Leistungssteigerung seines Teams im Verlaufe des Spiels an.

«Bayern hatten ein bisschen Schiss»

Nach 4 Partien zeichnet sich ab, dass die «Werkself» dieses Jahr an der Spitze mithalten könnte. «Ich denke, ja», sagte Xhaka, «wir stehen jetzt da, wo wir stehen, und das verdient. Aber es ist erst die 4. Runde, wir müssen weiterhin hart arbeiten. Es ist zu früh, um über Titel oder sonst was zu reden.» Man habe «den härtesten Härtetest bestanden», ergänzte Leverkusen-Goalie Lukas Hradecky: «So gut waren wir hier noch nie. Die Bayern hatten ein bisschen Schiss vor uns.»

Der Münchner Stürmer Thomas Müller gab jedenfalls zu: «Sie haben absolute Qualitäten und gezeigt, wieso sie da oben stehen.» Müller und Co. waren nach dem Punktverlust im heimischen Stadion aber leicht angesäuert. Der deutsche Meister sah sich im Spitzenspiel in 2 wichtigen Szenen benachteiligt: Müllers Foul vor dem 1:1 und das Vergehen von Alphonso Davies, das zum späten Gäste-Ausgleich führte, sorgten für einige Diskussionen.

Der Penalty zum 2:2 durch Exequiel Palacios (90.+4) sei «supersoft» gewesen, meinte Trainer Thomas Tuchel pikiert. Müller ergänzte: «Wenn diese Szenen Elfmeter sind, werden wir auf jeden Fall ein paar weitere Elfmeter in dieser Saison erleben, bei denen sich Manager und Trainer aufregen werden.»

Die Bayern ärgerte, dass sich der Videoassistent einschaltete, nachdem Schiedsrichter Daniel Schlager auf Weiterspielen entschieden hatte. «Es ist viel zu wenig, als dass der VAR eingreift», sagte Tuchel. Der Coach und Müller gaben zu, dass Davies den Zweikampf gegen Jonas Hofmann wahlweise zu «gierig» oder zu «ungestüm» geführt hatte. Hofmann aber, meinte Müller, habe sich «clever» fallenlassen, als er den leichten Kontakt spürte.

Und der Freistoss zum 1:1? Müller verwies auf seinen «blauen Zeh» und reklamierte ein Foul an sich («offene Sohle») statt eines Regelverstosses von ihm. Referee Schlager aber meinte gegenüber DAZN , Müller habe Alejandro Grimaldo «von unten» getreten – «Foulspiel für Leverkusen».

Tuchel fordert Reaktion

Die Kritik ändert am Ergebnis nichts, und Tuchel forderte denn auch in Zukunft mehr Schlagkraft von seinem Team: «Wir müssen insgesamt stabiler und griffiger werden. Es ist ein bisschen ein Wellental, mal waren wir kompakt, mal nicht.» Die Bayern starten am Mittwoch in die Champions League gegen Manchester United, für Xhakas Leverkusen beginnt tags darauf die Europa League mit dem Heimspiel gegen BK Häcken aus Schweden.

Bundesliga

Radio SRF 3, Morgen-Bulletin, 16.9.2023, 8:40 Uhr ; 

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