Titelverteidiger Bayern München hat die neue Bundesliga-Saison wie gewünscht lanciert. In der Allianz Arena fegte das Team von Trainer Vincent Kompany RB Leipzig mit 6:0 vom Platz. Es war eine Machtdemonstration, ab der ersten Sekunde schien bei den Bayern alles perfekt aufzugehen.
«Wir haben eine Duftmarke gesetzt, das war ein Ausrufezeichen», sagte ein begeisterter Bayern-Sportvorstand Max Eberl. «Die unglaubliche Lust dieser Gruppe. Das ist fussballerisch aussergewöhnlich, aber auch die Energie ist aussergewöhnlich.»
Magisches Offensiv-Viereck
Es ist noch nicht lange her, da waren die Münchner im Letzigrund zu Gast. Im Rahmen eines Testspiels traf der deutsche Rekordmeister auf den Schweizer Rekordmeister. Beim 2:1-Sieg gegen die Grasshoppers holten sich die Bayern den letzten Schliff für eine lange Saison, die noch etwas erfolgreicher gestaltet werden soll als die vergangene.
Ich würde mal sagen: Unsere Offensive hat geliefert.
Während Kompany seine zahlreichen Stars in Zürich noch bis zur 60. Minute schonte, liess er sie im Bundesliga-Auftakt gegen RB Leipzig wie schon eine Woche zuvor im deutschen Supercup gegen Stuttgart (2:1) wenig überraschend von Beginn an von der Leine – und sie lieferten erneut ab.
Torjäger Harry Kane (Hattrick) und Millionen-Einkauf Luis Diaz (1 Tor, 2 Vorlagen) – sie hatten den FCB gegen Stuttgart zum ersten Titel der Saison geschossen – sowie Michael Olise (2 Tore) und Serge Gnabry (2 Vorlagen) waren gegen die Leipziger nicht zu bändigen, sprühten vor Spielfreude. «Ich würde mal sagen: Unsere Offensive hat geliefert», würdigte Eberl die kreative Darbietung des «magischen» Vierecks im Angriff.
Irreguläres Leipzig-Tor
In der Defensive wirkten die Münchner ebenfalls ziemlich sattelfest. Nur einmal wurden sie überrumpelt, was prompt das 1:4 durch Antonio Nusa zur Folge hatte – welches jedoch aus kuriosem Grund nicht zählte.
RB-Verteidiger Castello Lukeba hatte die Aktion mit einem falsch ausgeführten Freistoss eingeleitet. Das war vielen im Stadion nicht aufgefallen, Bayerns Joshua Kimmich schon. Erst nach dessen hartnäckiger Intervention – gelber Karte wegen Reklamierens inklusive – und insgesamt vier Minuten später wurde der Treffer korrekterweise einkassiert.
«Wir wollten ein Statement senden. Ich glaube, das haben wir getan. 6:0, das nehmen wir. Wir waren überall top und effizient. Jetzt können wir uns auf die nächste Aufgabe konzentrieren», sagte Kane. Die steht schon am Mittwoch in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Drittligist Wehen Wiesbaden an. In der Liga geht es im Derby beim FC Augsburg am kommenden Samstag weiter.