Die geplante Austragung des italienischen Ligaspiels zwischen der AC Milan und Como Anfang Februar in Australien hat zu einem Streit zwischen Milan-Profi Adrien Rabiot und dem Ligachef geführt. Der französische Mittelfeldspieler hatte die inzwischen genehmigten Pläne für die Partie in Perth in einem Interview der Tageszeitung Le Figaro als «komplett verrückt» bezeichnet.
Es gibt das Gerede um Spielpläne und das Wohlergehen der Spieler, aber das erscheint echt absurd.
«Es geht nur um finanzielle Deals und darum, die Liga sichtbar zu machen», sagte der 30-Jährige. Das sei wichtiger als die Spieler. «Es gibt das Gerede um Spielpläne und das Wohlergehen der Spieler, aber das erscheint echt absurd», fügte Rabiot hinzu und verwies auf den langen Flug an die australische Westküste und die Zeitumstellung. «Wir werden uns anpassen müssen, wie immer», sagte er.
Serie-A-Geschäftsführer Luigi De Siervo wies die Kritik am Rande der Tagung der europäischen Klub-Vereinigung in Rom zurück. Rabiot vergesse offenbar, «wie alle Fussballprofis, die Millionen verdienen, dass er dafür bezahlt wird, eine Tätigkeit auszuführen, nämlich Fussball zu spielen». Er solle mehr Respekt zeigen und seinen Arbeitgeber besser unterstützen, der sich für die Austragung des Spiels im Ausland eingesetzt habe.
Barcelona tritt in Miami an
Auch Barcelonas Frenkie de Jong kritisierte das umstrittene «Auswärts-Auswärtsspiel» seines FC Barcelona gegen Villarreal am 20. Dezember in Miami harsch. «Ich finde es nicht gut, dass wir dort spielen werden, ich bin damit nicht einverstanden», sagte der Profi vom spanischen Meister in einer Medienrunde im Trainingslager der niederländischen Nationalmannschaft.
Topspieler, die angemessen für die Arbeitsleistung bezahlt werden, die sie erbringen, sollten besser als andere verstehen, dass dies ein Opfer ist, das gebracht werden kann.
«Das ist nicht fair für den Wettbewerb. Jetzt spielen wir ein Auswärtsspiel auf neutralem Boden. Das gefällt mir nicht und ich halte es für die Spieler für nicht richtig», sagte er. Er verstehe zudem, «dass andere Vereine damit nicht einverstanden sind», so de Jong.
Schon vor der endgültigen Entscheidung hatten 18 Fangruppen ihre «vollständige Ablehnung» gegenüber Spielen im Ausland ausgedrückt. Barça-Präsident Joan Laporta äusserte sich hingegen «dankbar für die Gelegenheit, einem der wichtigsten strategischen Märkte des Vereins noch näherzukommen».
Andere Ligen schon längst im Ausland
«Topspieler, die angemessen für die Arbeitsleistung bezahlt werden, die sie erbringen, sollten besser als andere verstehen, dass dies ein Opfer ist, das gebracht werden kann», bekräftigte derweil De Siervo.
Er verwies darauf, dass die amerikanische Football-Liga NFL und die nordamerikanische Basketball-Liga NBA längst Spiele in Übersee veranstalten und auch die Rad-Grossanlässe Tour de France und Giro d'Italia ins Ausland gehen.