Zinédine Zidane kratzte sich kurz nachdenklich am Kopf, ehe er mit ruhiger Stimme und leerem Blick ein vernichtendes Urteil fällte. «Uns fehlt ein bisschen von allem», sagte der Trainer von Real Madrid nach der Champions-League-Blamage gegen Schachtar Donezk am Mittwoch: «Vor allem unser Selbstvertrauen, was das Wichtigste ist».
Ausgerechnet vor dem legendären Clásico beim FC Barcelona am Samstag schrillen bei den Königlichen alle Alarmglocken.
Mit der 2:3-Heimpleite gegen den Corona-bedingt geschwächten ukrainischen Serienmeister ist der spanische Champion in seine erste Krise der Saison geschlittert. Wie schon wenige Tage zuvor bei der 0:1-Heimniederlage in der Liga gegen den Aufsteiger FC Cadiz liess der Königsklassen-Rekordchampion defensiv wie offensiv nahezu alles vermissen.
Auch Barça nicht sattelfest
Doch auch der Erzfeind aus Barcelona hat einen eher harzigen Saisonauftakt hinter sich. Das Team scheint sich unter dem neuen Trainer Ronald Koeman noch nicht wirklich gefunden zu haben: «Wir müssen die Momente im Spiel vermeiden, in denen wir abschalten», so der Niederländer zuletzt.
Am vergangenen Wochenende gab es für Messi und Co. eine 0:1-Pleite bei Getafe, davor nur ein 1:1 gegen Sevilla. Immerhin konnten sich die Katalanen am Dienstag in der Champions League beim 5:1 gegen Ferencvaros etwas Selbstvertrauen holen.
Clásico nicht das Spitzenduell der Liga
Barça geht als Tabellenneunter in das direkte Duell gegen Real, hat jedoch auch erst 4 Spiele absolviert und damit eines weniger als der Tabellendritte aus Madrid. In den Jahren zuvor war der Clásico stets auch das Duell der beiden Spitzenteams der spanischen Liga. Am Samstag treffen allerdings zwei angeschlagene Schwergewichte aufeinander und zwar im Camp Nou ohne Fans.