Was für ein Fussballabend für die Schweiz! Vor ausverkaufter Kulisse in Luzern kam für die Nati an diesem 15. November 2021 alles zusammen. Die eigenen Hausaufgaben löste die SFV-Auswahl mit einer furiosen 2. Halbzeit gegen Bulgarien bravourös.
Eine Halbzeit, die nicht nur aufgrund der Tore lange in Erinnerung bleiben wird, sondern vor allem auch der bedingungslosen Hingabe wegen, welche die Mannschaft von Trainer Murat Yakin zelebrierte. «Alle im Stadion sind froh, alle sind stolz. Es gibt selten so schöne Tage wie heute», brachte Captain Xherdan Shaqiri die Gefühlslage all jener, die etwas mit der Schweizer Nati am Hut haben, auf den Punkt.
Ein «Dankeschön» dem Trainer
Shaqiri, der in seinem 100. Länderspiel eine starke Leistung zeigte, stellte die Mannschaftsleistung in den Vordergrund. Im Moment des grossen Erfolgs vergass er auch diejenigen nicht, die verletzungsbedingt passen mussten: Granit Xhaka und Breel Embolo, um nur zwei zu nennen. «Ich hätte mir gewünscht, dass sie alle auch diesen Moment hautnah hätten erleben dürfen», so der 30-Jährige. Und fügte an: «Wir warten auf euch und freuen uns, dass wir alle gemeinsam nach Katar gehen, um dort an unsere Leistungen anzuknüpfen.»
Lob gebührt auch dem Trainer, das weiss auch Shaqiri. «Es war nicht einfach für Muri, in die Fussstapfen von Vladimir Petkovic zu treten. Er hat das super gemacht», so der Jubilar.
Für Yakin begann alles am Nationalfeiertag
Der Coach seinerseits sprach im Interview nach dem Spiel von «überwältigenden Gefühlen». Erst seit gut 3 Monaten im Amt hat es Yakin geschafft, den Mannschaftsgedanken in der Nati noch stärker zu implementieren. Von Selbstlob ist beim 47-Jährigen aber keine Spur, von Demut schon eher. «Ich habe den Anruf von Pierluigi Tami am Nationalfeiertag erhalten. Über das entgegengebrachte Vertrauen bin ich sehr dankbar», so Yakin.
Der Vertrag von Yakin läuft noch bis im März 2022. Dank der erfolgreichen WM-Qualifikation wird der Kontrakt aber automatisch verlängert. Der ganze Papierkram kümmert den 49-fachen Schweizer Internationalen aktuell aber kaum. «Es ist für mich eine Genugtuung, Nati-Trainer sein zu dürfen. Die Vertragsdetails waren mir zum Zeitpunkt der Unterschrift nicht wichtig». Bestimmt würden alle Beteiligten bald wieder zusammensitzen und «eine Lösung finden», so ein sichtlich gelöster Yakin.
Weitere Stimmen aus dem Schweizer Lager
- Yann Sommer: «Das ist pure Freude! Nicht viele Leute haben uns zugetraut, diese Gruppe zu gewinnen. Wir haben den Europameister hinter uns gelassen. Das ist nicht selbstverständlich.»
- Noah Okafor: «Ich bin unglaublich stolz auf unsere Leistung, unser Team und unser Land. Nun gilt es, fit zu bleiben und weitermachen wie in den letzten Monaten. Ich bin heiss auf die WM.»
- Fabian Frei: «Vor 2 Jahren hätte ich niemals gedacht, einen solchen Moment zu erleben. Ich bin unheimlich dankbar dafür, die Chance erhalten zu haben.»
- Manuel Akanji (gegen Bulgarien gesperrt): «Ich habe auf der Tribüne gezittert und ständig auf das Resultat des Italien-Spiels geschielt. Es war unglaublich, diesen Erfolg mit der Mannschaft im Stadion mitzuerleben.»