Der Oktober-Zusammenzug der Schweizer Nationalmannschaft ist ganz anders verlaufen als geplant. Denn der Sport wurde einmal mehr von der politischen Weltlage eingeholt. Israel, wo die Schweiz am Donnerstag in der EM-Qualifikation hätte spielen sollen, wurde wenige Tage vor der geplanten Abreise der Mannschaft von den Hamas angegriffen.
Damit wartet am Sonntag in St. Gallen vor ausverkauftem Haus Belarus als einziger Gegner in dieser Woche. Sportlich gesehen ist die Schweiz vor dem Quali-Endspurt auf Kurs – wenn auch nicht so souverän wie gewünscht. Die Gründe dafür sind in erster Linie beim Team selber zu suchen. Gleich zweimal – bei den 2:2-Unentschieden gegen Rumänien und den Kosovo – schenkte es sicher geglaubte Siege in den Schlussminuten her. Das kratzte am Selbstverständnis der Mannschaft.
Mit der danach formulierten Kritik an der Trainingsintensität entfachte Granit Xhaka eine Diskussion, die inzwischen von den Beteiligten beigelegt wurde. Sowohl Xhaka als auch Trainer Murat Yakin erklärten, nicht mehr darüber sprechen zu wollen. Es gilt, den Blick nach vorne zu richten.
Defensiv verbesserte Belarussen
Trotz der aktuellen Geschehnisse in Israel gilt es für die Schweizer Nationalspieler, sich auf den Fussball zu konzentrieren. Die Erinnerungen an Belarus sind gut. Doch dass die Schweiz auswärts 5:0 im serbischen Novi Sad gewonnen hat, lässt den Gegner schwächer erscheinen, als er tatsächlich ist.
Seither hat Belarus fünf Punkte gesammelt und nie mit mehr als einem Tor Unterschied verloren. Am Donnerstag brachten die «Weissen Flügel» gegen Rumänien ein 0:0 über die Zeit . Dabei überzeugten die Belarussen, die seit August vom Spanier Carlos Alos trainiert werden, mit starken Defensivleistungen.
Trotzdem kann für die Schweizer Nati nur ein klarer Heimsieg das Ziel sein. Besonders nach den zuletzt nicht berauschenden Auftritten ist das Team bestrebt, seine Favoritenrolle in der Gruppe zu untermauern. Mit einem Sieg wäre die Qualifikation für die EM praktisch auf sicher. Das Team könnte dem Restprogramm gelassen entgegenblicken – egal, wie es schliesslich aussehen wird.
Drei Spiele innert einer Woche
Das Israel-Spiel wurde auf den 15. November verschoben. Damit stehen Stand heute zum Schluss der Qualifikation drei Spiele innert sieben Tagen auf dem Programm, wovon das erste und das letzte auswärts stattfinden. Wo genau die Partie gegen Israel durchgeführt wird, ist offen. Gut möglich, dass die Schweizer zum zweiten Mal in dieser Qualifikation eine Partie auf neutralem Boden bestreiten werden.