Am Freitagabend begegnen sich Schweden und die Schweiz in Stockholm im Rahmen der WM-Qualifikation. Es wird das 30. Duell zwischen diesen beiden Nationen sein, das erste Aufeinandertreffen fand vor 105 Jahren statt. Die Bilanz präsentiert sich völlig ausgeglichen: Beide Teams konnten 11 Mal gewinnen, 7 Partien endeten unentschieden. Wir blicken auf die letzten drei Ernstkämpfe zurück:
- 03. Juli 2018: An das jüngste Duell zwischen Schweden und der Schweiz haben die hiesigen Fussballfans ganz schlechte Erinnerungen. An der WM in Russland versprechen sich Trainer Vladimir Petkovic und seine Schützlinge im Achtelfinal in St. Petersburg viel. Der Nati ist in der ersten K.o.-Runde ein grosser Brocken erspart geblieben. Die Schweden sollten zu packen sein – so die allgemeine Meinung. Doch es entwickelt sich ein enttäuschendes Spiel auf überschaubarem Niveau. Die Schweiz kommt kaum zu Torchancen und die Schweden siegen durch einen von Manuel Akanji unhaltbar abgelenkten Schuss Emil Forsbergs.
- 06.09.1995: Im Rahmen der EM-Quali 1996 messen sich Schweden und die Schweiz in Göteborg. Tore gibt es keine zu sehen. Mit dem 0:0 kann die Schweiz gut leben. Einen Monat später qualifiziert sie sich dank eines 3:0 gegen Ungarn als Gruppensieger erstmals für eine Europameisterschaft. Schweden verpasst das Turnier. Zu reden gibt im Gamla-Ullevi-Stadion eine Aktion vor dem Anpfiff: Während der Nationalhymne entrollten die Schweizer Spieler aus Protest gegen Atomtests ein Leintuch mit der Aufschrift «STOP IT CHIRAC».
- 12.10.1994: Zum Auftakt der EM-Quali 1996 treffen sich die Schweiz und Schweden im Wankdorf. Beide Teams sind im Hoch: Die Nati hat im Sommer in den USA an ihrer ersten WM seit 28 Jahren die Achtelfinals erreicht, «Tre Kronor» sich gar sensationell Platz 3 gesichert. Vor 24'000 Zuschauern in Bern steht es eine knappe Viertelstunde vor Schluss 2:2. Dann tanzt Ciriaco Sforza mit einer brillanten Aktion Schweden-Goalie Thomas Ravelli aus und schiebt zum 3:2 ein (79.). Wenig später macht Kubilay Türkyilmaz für das Team von Roy Hodgson den Deckel drauf. Übrigens: In der Innenverteidigung kommt ein damals 20-jähriger Murat Yakin zu seinem Nati-Debüt.
1924 gab es für die Schweiz einen grossen Sieg
Zuvor trafen die beiden Länder zweimal in der Qualifikation für die WM 1978 (zwei Schweizer Niederlagen) sowie gar dreimal in der Quali für das WM-Turnier 1962 (das Entscheidungsspiel und das WM-Ticket gingen mit 2:1 an die Nati) aufeinander.
Das allererste der inzwischen elf Ernstkämpfe hatte sich am 5. Juni 1924 in Frankreich zugetragen. Sechs Jahre bevor in Uruguay die erste Weltmeisterschaft ausgetragen werden sollte, begegneten sich die Schweiz und Schweden bei den Olympischen Sommerspielen in Paris im Halbfinal. Dank dem fünften und sechsten Turniertor von Max «Xam» Abegglen gewann die Nati 2:1 und zog in den Final ein. Dieser ging dann gegen Uruguay zwar 0:3 verloren. Gleichwohl ist Olympiasilber 1924 einer der grössten Schweizer Erfolge im Fussball.