Resultate
Nati-Coach Ottmar Hitzfeld dürfte nach dem Spiel gegen Island viel Stoff für die nächsten Theorielektionen mit seiner Mannschaft haben. Die Schweiz spielte teilweise offensiv begeisternden, erfrischenden Fussball, offenbarte in der Defensive aber gleichzeitig erschreckende Schwächen.
Kalte Dusche zu Beginn
Dass der Nati in Bern kein ruhiger Abend bevorstehen würde, zeichnete sich schon früh ab. Nach 3 Minuten nämlich lag der Gast aus Island in Führung. Gudmundsson traf aus 11 Metern herrlich in den Winkel, die Schweiz hatte den Ball zu diesem Zeitpunkt noch nicht ein einziges Mal unter Kontrolle gehabt.
Vom frühen Rückstand erholte sich die Schweiz schnell und kam bald zu guten Chancen. Shaqiri scheiterte mit einem Freistoss an der isländischen Mauer, kurz danach machte es Lichtsteiner besser. Nach einer schönen Flanke von Xhaka lenkte der Aussenverteidiger den Ball mit dem Kopf ab und markierte den Ausgleich.
Spiel und Gegner unter Kontrolle
In der nächsten halben Stunde bis zur Pause zeigte die Schweiz Champagner-Fussball. Sie dominierte die Isländer nach Belieben, zeigte sich spielfreudig, variantenreich und hatte Erfolg. Innenverteidiger Schär staubte nach einem Eckball im Strafraum zur Führung ab, nur 3 Minuten später erhöhte wieder Lichtsteiner mit einem trockenen Schuss auf 3:1.
Nach der Pause ging das Schweizer Feuerwerk weiter. Nur Sekunden nach Wiederanpfiff scheiterte Dzemaili noch knapp, nach 55 Minuten war das 4:1 dann doch Tatsache. Dzemaili versenkte einen Penalty, nachdem Stocker im Strafraum gelegt worden war. Alles schien auf einen klaren Schweizer Sieg herauszulaufen.
... und dann riss der Faden
Mit dem 4:1 jedoch riss der Faden im Schweizer Spiel. Sigthorsson sorgte Sekunden nach dem vierten Schweizer Tor für den zweiten isländischen Treffer, Schär sah bei dieser Aktion schlecht aus. Und weitere 12 Minuten später musste die Schweiz definitiv um den Sieg zittern. Rodriguez stand zu weit weg von Gegenspieler Gudmundsson, das 3:4 war Tatsache.
Spätestens jetzt glaubte Island wieder an einen Punktgewinn. Erst rettete Benaglio mit einer Glanzparade gegen Sigurdsson, in der Nachspielzeit war der Ausgleich aber trotzdem Tatsache. Gudmundsson schlenzte den Ball aus 18 Metern ins weite Eck und rettete Island mit seinem dritten Tor einen Punkt.
Nun Spitzenspiel in Norwegen
In der Tabelle hat die Nati noch 4 Punkte Vorsprung auf Verfolger Norwegen, die Ausgangslage für das Hitzfeld-Team ist unverändert gut. Am Dienstag aber beim Spitzenspiel in Norwegen muss die Mannschaft defensiv deutlich verbessert auftreten, will sie nicht die erste Niederlage der Kampagne kassieren.