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Stärken und Schwächen Huggel: «Nati kann sehr viel Freude bereiten»

Die Schweizer Nati ist laut SRF-Experte Beni Huggel derzeit sehr gut aufgestellt. Doch kann sie an der WM ihr Potenzial abrufen?

3 Spiele, 3 Siege gegen die Nummern 6, 9 und 32 der Welt – die 2. Hälfte der Schweizer Nations-League-Kampagne hat auch SRF-Experte Beni Huggel begeistert. Nach dem 2:1 in St. Gallen gegen Tschechien analysiert er die aktuellen Stärken (und wenigen Schwächen) in Murat Yakins Team und sagt, welche Spieler zur Stammelf gehören (s. Video oben).

Die Fortschritte

«Ich sehe die Fortschritte in der mannschaftlichen Geschlossenheit, der Solidarität und im Wissen, dass man belohnt wird, wenn man vollen Einsatz bringt. Das Team hat gelernt zu akzeptieren, dass bessere Gegner mehr Ballbesitz haben, doch es kann das Spiel durch cleveres Verteidigen und mit Standards trotzdem gewinnen. Und es lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, wenn der Gegner zu Chancen kommt.»

Die Aufstellung

«Insgesamt sehe ich momentan nicht die grossen Positionskämpfe. Rund 15 Spieler haben Anspruch, in der Stammformation zu stehen. Wenn alle fit sind, hat Murat Yakin die Qual der Wahl – eine Luxussituation. Für die Innenverteidigung gibt es viele valable Kandidaten, die Besetzung ist noch nicht fix. Im zentralen Mittelfeld stellt sich die Frage, ob Denis Zakaria noch einmal herankommt und ob Xherdan Shaqiri auch mal ins Zentrum rückt – dann müsste Djibril Sow oder Remo Freuler weichen, obwohl beide derzeit super spielen. Vorne scheint Breel Embolo gesetzt. Wenn Haris Seferovic Einsatzminuten im Klub erhält, hat auch er Chancen. Nicht zu vergessen ist Noah Okafor, der zudem auch auf der Seite spielen könnte. Ruben Vargas muss bei Augsburg Einsatzminuten holen, dann ist er aussen eine Option.»

Die Sorgen

«Als Backup für Ricardo Rodriguez gibt es keinen gelernten linken Aussenverteidiger für die Viererkette . Das ist sicher nicht gut. Es besteht auch die Gefahr, dass das Team vielleicht das Potenzial nicht abrufen kann, das in ihm steckt. Aber wenn diese Mannschaft mit der richtigen Mentalität, Solidarität und Teamgeist auftritt, kann sie sehr viel Freude bereiten.»

Yakins Handschrift

«Yakins grosse Stärke war immer, bei Gegnern Schwachstellen zu erkennen und das Spiel darauf auszulegen. Das macht er auch in der Nati gut. Einen kleinen Kritikpunkt gibt es: Ich sehe beim eigenen Ballbesitz und der Spielkontrolle seine Handschrift noch zu wenig.»

SRF zwei, sportlive, 27.09.2022, 20:10 Uhr ; 

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