Eigentlich ist es sicher: Die Schweiz wird im nächsten Jahr in den USA, Kanada und Mexiko zum 6. Mal in Folge an einer Fussball-Weltmeisterschaft teilnehmen. Dank dem 4:1-Erfolg gegen Schweden geht die Nati am kommenden Dienstag im Kosovo einer richtigen «Finalissima» aus dem Weg.
Eine Niederlage mit 6 oder mehr Toren Differenz gegen die Kosovaren, die man zum Auftakt der Qualifikations-Kampagne 4:0 geschlagen hatte, ist schlicht nicht vorstellbar. Aber eben: Es ist nicht unmöglich und dem Kosovo bietet sich eine minimale Chance, der Schweiz Rang 1 doch noch wegzuschnappen.
Wir haben uns etwas geärgert, dass wir hier zu Hause bei dieser tollen Atmosphäre den Sack nicht zumachen konnten. Aber wir wussten, es liegt nicht an uns alleine.
So präsentiert sich eine gemischte Gefühlslage bei Spielern und Trainer im Schweizer Team: Man weiss eigentlich genau, dass man die WM-Teilnahme in der Tasche hat, darf – oder will – es nur noch nicht aussprechen. «Ich weiss nicht, welches Wort ich verwenden soll. Wir haben noch ein Spiel vor uns, und darauf wollen wir uns gut vorbereiten», sagte Trainer Murat Yakin nach der Partie im SRF-Interview und fügte an: «Wir haben uns etwas geärgert, dass wir hier zu Hause bei dieser tollen Atmosphäre den Sack nicht zumachen konnten. Aber wir wussten, es liegt nicht an uns alleine, ob wir heute die Qualifikation schaffen.»
Es muss viel passieren, damit wir die Qualifikation noch verpassen. Gegen uns müssen sie 6:0 gewinnen, man darf es nicht zu locker nehmen. Aber mit einem Bein sind wir an der WM.
«Es muss viel passieren, damit wir die Qualifikation noch verpassen. Aber vor dem Kosovo muss man viel Respekt haben. Was die geleistet haben – Chapeau! Gegen uns müssen sie 6:0 gewinnen, man darf es nicht zu locker nehmen. Aber mit einem Bein sind wir an der WM», sagte Captain Granit Xhaka, der die Nati mit seinem Penaltytreffer zum 2:1 auf die Siegerstrasse gebracht hatte.
Ähnlich tönt es bei Aussenverteidiger Ricardo Rodriguez: «Es ist noch nicht hundertprozentig sicher, dass wir uns qualifizieren. Aber wir sind überglücklich, dass wir heute gewonnen haben. Es war ein wichtiger Sieg. Jetzt müssen wir noch in den Kosovo und dort ein gutes Spiel machen, dann sind wir sicher weiter.»
Breel Embolo bezog sich vor allem auf das Spiel und die starke Reaktion der Mannschaft nach dem Seitenwechsel: «Wir sind erleichtert. Kompliment an die Mannschaft, wie sie in der zweiten Halbzeit reagiert hat. In der ersten Halbzeit hatten wir ungewöhnlich viele technische Fehler, danach haben wir das eine oder andere verändert und sind auf unser Level gekommen. Nach dem 2:1 ist die Anspannung von uns gefallen.»