Zum Inhalt springen

Stimmen zum «brutalen» 0:4 Kobel: «Das war ein Scheiss-Spiel mit viel zu vielen Kontern»

Nach der hohen Niederlage gegen Portugal finden die Schweizer allesamt deutliche Worte. Ausreden suchen sie keine.

Nach der höchsten Niederlage seit vierzehn Jahren herrschte Unmut in der Nati. «Es war ein Scheiss-Spiel», sagte Gregor Kobel. Und wiederholte das gleich noch zweimal. Der Goalie war beim brutalen 0:4 gegen Portugal mit den unzähligen Chancen der bemitleidenswerteste Schweizer auf dem Platz. Nur das letzte Gegentor musste er auf seine Kappe nehmen, das gestand Kobel auch sofort ein.

«Wir liefen immer wieder in Konter rein, wir waren super-unterlegen», so der Torwart weiter. Positive Worte fand er an diesem Abend in Lissabon – bis auf den guten Start in den ersten Minuten – keine.

Seinem Coach ging es nicht anders. «Wir haben die defensive Leistung nicht gebracht», gab Murat Yakin zu. «Wir müssen keine Entschuldigung suchen, sondern uns an der eigenen Nase nehmen.»

Auch Fabian Frei sprach vor allem die Verteidigung an: «Nach dem guten Start mit dem aberkannten Tor wollten wir vielleicht zu viel und liefen dann ins offene Messer.»

Die ganze Mannschaft habe defensiv nicht mehr so gut gearbeitet wie im erfolgreichen Herbst, das Gegen-Pressing funktionierte nicht. «Dann siehst du natürlich doof aus, wenn du vier Tore kassierst. Aber nicht nur die Verteidigung ist dafür verantwortlich, sondern das ganze Team.»

Captain Granit Xhaka sagte nach dem Spiel, dass dieses Resultat wehtue: «Das reichte heute absolut nicht, das war brutal.» Neben dem Ärger über dieses Spiel liess er im Interview aber auch noch wegen etwas anderem Dampf ab: In Schweizer Medien war zuletzt über einen angeblichen Taktik-Knatsch zwischen Xhaka und Yakin berichtet worden. Der Captain wolle lieber mit einem anderen System spielen als der Trainer.

Trotz dieses Spiels gegen Portugal müssen wir uns keine Sorgen machen.
Autor: Granit Xhaka

Doch nun enervierte sich Xhaka: «Das geht mir auf die Eier. (...) Es kotzt mich langsam an.» Er habe schlicht gesagt, dass er selbst lieber weiter hinten spiele würde – wenn aber der Coach etwas anderes sage, dann mache er das. Das sei sein Job. «Da wurde wieder einmal eine Sache grösser gemacht, als sie ist.»

Der 29-Jährige richtete den Blick aber bereits wieder voraus. «Trotz dieses Spiels gegen Portugal müssen wir uns keine Sorgen machen. Denn wir wissen, zu was wir eigentlich fähig sind. Wir werden das analysieren und dann vorwärtsschauen.» Nächste Woche geht es mit zwei Heimspielen in Genf gegen Spanien (am Donnerstag) und erneut gegen Portugal (am Sonntag, beide Partien live bei SRF) bereits weiter.

Nations League

SRF zwei, sportlive, 5.6.2022, 20:10 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel