Das Team von Murat Yakin verliess Salt Lake City am Sonntag mit dem Gefühl der erfüllten Pflicht. Mit dem 4:2-Sieg gegen Mexiko hat die Schweiz den ersten Test ihrer USA-Reise bestanden, auch wenn nicht alles perfekt war.
«Wir waren effizient. Die Herausforderung war nicht einfach gegen ein starkes mexikanisches Team, aber wir haben sie angenommen. Alle, die gespielt haben, haben ihre Aufgabe erfüllt», freute sich Yakin an der Medienkonferenz nach dem Spiel.
Zu Gast in Josis amerikanischer Heimat
Der US-Trip der Nati wird nun in Nashville fortgesetzt. Bei ihrer Ankunft in der Hauptstadt Tennessees erblickten die Schweizer Spieler mindestens ein bekanntes Gesicht, nämlich das ihres Landsmanns Roman Josi. Der NHL-Star und Captain der Nashville Predators war auf einem riesigen Plakat zu sehen, das die Multifunktionsarena im Herzen von «Music City» schmückt.
Granit Xhaka und Co. werden im Stadion des ortsansässigen MLS-Teams Nashville SC spielen. In diesem «echten» Fussballstadion werden in diesem Monat auch 3 Partien der Klub-WM ausgetragen. Die Schweiz wird zum ersten Mal seit 4 Jahren und dem 2:1-Sieg in einem Testspiel in St. Gallen wieder gegen die USA antreten.
USA ohne erschöpften Pulisic
Das US-Team wird seit September von Mauricio Pochettino gecoacht. Doch der Argentinier steht nach 3 Niederlagen in Folge bereits unter Druck. Nach den bescheidenen Auftritten gegen Panama (0:1) und Kanada (1:2) im Final Four der Nations League der CONCACAF-Zone verloren die Amerikaner am Samstag in Connecticut auch gegen die Türkei (1:2).
Die USA werden gegen die Schweiz ohne ihren besten Spieler, Christian Pulisic, antreten. Der Stürmer der AC Milan lehnte Pochettinos Aufgebot ab, mit der Begründung, er sei nach einer erfolgreichen Saison in Italien (17 Tore, 10 Vorlagen) erschöpft.
Fragezeichen in der Abwehr
Murat Yakin kann mit wenigen Ausnahmen (es fehlen die verletzten Ruben Vargas und Denis Zakaria) bei der US-Tour aus dem Vollen schöpfen. Unklar ist, wer gegen die USA den Platz neben Manuel Akanji in der Innenverteidigung einnehmen wird.
Nach Cédric Zesiger, Stefan Gartenmann und Eray Cömert im März schenkte Yakin Aurèle Amenda gegen Mexiko das Vertrauen. Es ist nicht sicher, ob der junge Bieler, der bei Frankfurt heuer kaum zum Einsatz kam, bereits das Zeug zum Nati-Stammspieler hat.
Ähnlich präsentiert sich die Situation auf der rechten Abwehrseite, auf der am Samstag Rückkehrer Silvan Widmer das Vertrauen erhielt. Nach seiner durchwachsenen Leistung in Nashville könnte ein anderer Akteur eine Chance erhalten.