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Trotzdem nur ein 3:3 Die Schweiz verhindert Blamage gegen Belarus in extremis

  • Die Schweizer Nati kommt in der EM-Qualifikation dank zwei späten Toren gegen Belarus zu einem 3:3-Remis.
  • Nach einer defensiv desaströsen 2. Halbzeit retten die Treffer von Manuel Akanji (89.) und Zeki Amdouni (90.) der Nati zumindest einen Punkt.
  • Noch in der 1. Hälfte tritt die Schweiz dominant auf und geht dank Xherdan Shaqiri (28.) verdient in Führung.
  • Weil Rumänien gegen Andorra klar gewinnt, muss die Nati die Tabellenführung abgeben.

Eine Stunde lang lief in St. Gallen im EM-Quali-Spiel zwischen der Schweiz und Belarus alles wie erwartet. Die Nati lag mit 1:0 in Führung, Xherdan Shaqiri hatte in der 28. Minute herrlich per Schlenzer getroffen. Mit rund vier Mal so vielen gespielten Pässen wie der Gegner schnürten die Schweizer die Belarussen hinten ein, hatten die Partie völlig unter Kontrolle.

Doch dann folgte ein schier unerklärlicher Einbruch – bevor sich die Schweizer doch noch einmal aufrappelten und mit letztem Einsatz und dem nötigen Quäntchen Glück doch noch zu einem Punktgewinn kamen. Doch der Reihe nach.

Die Nati offenbarte, nicht zum ersten Mal in dieser Qualifikationskampagne, defensive Unsicherheiten und Nachlässigkeiten in der Konzentration:

  • 61. Minute: Belarus gleicht durch Maks Ebong aus. Ein Angriff über die linke Seite endet in einer Flanke in den Strafraum, wo unsortierte Schweizer den Gegenspieler gewähren lassen.
  • 69. Minute: Eckball für Belarus. Ricardo Rodriguez verliert seinen Gegenspieler aus den Augen, welcher ohne Probleme zur Führung einköpfelt.
  • 84. Minute: Ein langer Ball aus der belarussischen Abwehr wird plötzlich gefährlich, weil Fabian Schär über den Ball schlägt. Vor dem Tor bleibt Dmitri Antilewski cool und macht das 3:1.

Comeback in den Schlussminuten

Zwischen den jeweiligen Gegentreffern hatte die Schweiz zwar auch Chancen, blieb aber im Abschluss ohne Erfolg. Erst in den Schlussminuten und nach dem 1:3 erhöhte die Nati das Tempo noch einmal deutlich. Zuerst traf Champions-League-Sieger Manuel Akanji nach einem Shaqiri-Freistoss zum 2:3 (89.).

Und nicht einmal 100 Sekunden später traf Zeki Amdouni nach einem Fehler des zuvor oft starken Belarus-Keepers Sergej Ignatowitsch aus kurzer Distanz zum 3:3. Die Suche nach dem Siegtreffer war damit eingeläutet, endete jedoch, trotz siebenminütiger Nachspielzeit, erfolglos. Auch, weil in der letzten Minute ein Abschluss von Shaqiri auf der Linie geklärt wurde.

Xhaka mit denkwürdigem Rekordspiel

Durch die turbulente Schlussphase rückt der Meilenstein von Granit Xhaka, der sein 118. Länderspiel für die Schweiz absolvierte und damit nun (gemeinsam mit Heinz Hermann) Rekordspieler ist , etwas in den Hintergrund. Der Captain war vor allem in der Startphase der Partie extrem präsent gewesen und hatte sein Glück mehrfach aus der Distanz versucht. Vor Fehler war aber auch er nicht gefeit: Ein Ballverlust leitete den Eckball ein, welcher im Anschluss zum 1:2 führte.

Dank der späten Aufholjagd rettete die Nati zumindest noch einen Punkt gegen die Weltnummer 105. Die Spitzenposition in der Tabelle der Gruppe I musste die Schweiz trotzdem an Rumänien abdrücken. Gegen Andorra kamen die Rumänen zu einem ungefährdeten 4:0-Sieg. Damit liegen sie nun einen Punkt vor der Schweiz, haben aber auch eine Partie mehr absolviert.

So geht's weiter

Die nächste und letzte Tranche der EM-Qualifikationsspiele findet im November statt. Für die Schweiz steht dann ein happiges Programm mit gleich drei Spielen innert sieben Tagen an. Zuerst geht es gegen Israel, dann folgen Partien gegen den Kosovo und Rumänien.

Übersicht EM-Quali

SRF zwei, sportlive, 15.10.2023, 17:30 Uhr ; 

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