FCZ-Trainer André Breitenreiter fand nach dem Cup-Out seiner Mannschaft im Penaltyschiessen gegen Yverdon klare Worte. Neben ausgiebigem Lob für den siegreichen Aussenseiter aus der Challenge League («Yverdon hat es echt gut gemacht. Der Sieg ist absolut verdient.») prangerte der Deutsche die Einstellung seiner Schützlinge an.
«Wir haben gedacht, dass es ausschliesslich mit fussballerischen Mitteln geht. Aber der Gegner war uns punkto Einstellung, Mentalität und Zweikampf-Härte klar überlegen», zählte der 48-Jährige auf. Zürich hätte normalerweise mehr Qualität auf dem Platz als Yverdon, so Breitenreiter. «Wenn wir mit einer 100-prozentigen Einstellung in die Partie gehen, gewinnen wir auch. Aber das ist uns nicht gelungen.»
Am Samstag braucht's keine Motivationsspritze
Der FCZ ist beileibe nicht die erste Mannschaft, die im Cup an einem Unterklassigen scheitert. Auch die Mentalitätsfrage beim Favoriten in solchen Affichen ist ein weitverbreitetes Phänomen. Entscheidend wird sein, wie die Stadtzürcher mit dieser Enttäuschung umgehen.
Viel Zeit zur Frustbewältigung bleibt nicht. Bereits am Samstag steht für den FCZ der nächste Ernstkampf an. Und dieser hat es in sich. Im Super-League-Spitzenspiel empfangen die drittplatzierten Zürcher den Leader aus Basel im Letzigrund. Dann darf und wird sich die Mentalitätsfrage nicht stellen. Kein Spieler wird in diesem Schweizer Klassiker eine zusätzliche Motivationsspritze brauchen.
Bleibt es gegen Basel ruhig(er)?
Der FCZ wird am Samstagabend nicht nur auf den Platz gefordert sein – sondern auch daneben. Sechs Tage nach den wüsten Ausschreitungen im Anschluss an das Zürcher Derby (3:3) steht der 12-fache Schweizer Meister unter genauster Beobachtung. Weitere Fan-Entgleisungen im Hochrisikospiel gegen Basel dürften ernste Konsequenzen haben. Den Limmatstädtern steht also eine Charakterprobe auf mehreren Ebenen bevor.