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3:1-Sieg im Wankdorf Dank Blitzstart und Blitzrot: YB schlägt Servette verdient

Um 20:47 Uhr träumte wohl der eine oder andere YB-Fan von einer Gala in Gelb-Schwarz. Die Berner hatten die «YB-Viertelstunde» auf den Beginn des Spiels vorverlegt, schon dreimal in die Maschen getroffen (wobei es nur zweimal zählte) und das früh dezimierte und unsortierte Servette überfahren.

Eine Gala wurde es nicht. Zwar hatten die Young Boys im Spielverlauf deutlich mehr Ballbesitz und auch ein Chancenplus. Die eigene Abschlussschwäche und sporadische Nadelstiche der Genfer sorgten aber dafür, dass die Partie bis fast zuletzt spannend blieb.

YB-Trainer Giorgio Contini hatte mit Edimilson Fernandes und Gregory Wüthrich die beiden prominentesten Neuzugänge in der Startelf gebracht. Für die frühe Doppelführung sorgten aber Akteure aus dem gestandenen Kader:

  • 8. Minute: Servette-Verteidiger Bradley Mazikou startet zu spät ins Laufduell mit YB-Akteur Darian Males. Er reisst ihn im Strafraum am Arm zu Boden – rote Karte und Penalty. Christian Fassnacht verwandelt gleich zweimal, sein erster Schuss erfolgt vor dem Pfiff des Schiedsrichters.
  • 14. Minute: Servette bringt den Ball einfach nicht weg. Schliesslich schnappt sich Males die Kugel, schlägt einen leichten rechten Haken und trifft flach ins weite Eck. Der Schuss scheint für Jérémy Frick nicht unhaltbar.

Servette-Coach Thomas Häberli reagierte und wechselte Neuzugang Giotto Morandi aus taktischen Gründen aus. Die Gäste lösten sich etwas aus der Umklammerung und entwickelten vor allem über rechts bisweilen Gefahr. Eine Hereingabe von Timothé Cognat fing YB-Hüter Marvin Keller noch ab (28.).

In der 36. Minute flankte der für Morandi eingewechselte Loun Srdanovic ins Zentrum, Yoan Severin verlängerte, der slowakische Neuzugang Samuel Mraz nickte ein. Der Schiedsrichterassistent zeigte ein Offside an, der Entscheid wurde aber vom VAR überprüft und von Referee Luca Piccolo zurückgenommen – nur noch 2:1.

Virginius beendet Servettes Hoffnungen

Males scheiterte vor der Pause knapp am Pfosten und verpasste dadurch das mögliche 3:1. Die zunächst grössten Chancen nach dem Seitenwechsel vergab Fassnacht (53./73.). Dazwischen hätte Servettes Miroslav Stevanovic durchaus den Ausgleich erzielen können.

In der 84. Minute fiel die Entscheidung doch noch: Nach einem YB-Freistoss kam «Joker» Alan Virginius fünf Meter vor dem Tor etwas glücklich an den Ball und schob ihn humorlos in die Maschen. Auch dieser Treffer wurde zunächst ab-, nach VAR-Intervention aber doch anerkannt.

Zwei Abseits-Korrekturen

Fazit: YB verdiente sich natürlich die drei Punkte, das Zusammenspiel funktioniert (zu Saisonbeginn fast erwartungsgemäss) allerdings noch nicht wie gewünscht. Vizemeister Servette bekundete grössere defensive Probleme und griff häufig auf irreguläre Mittel zurück. Der Grat zwischen kämpferisch und kontraproduktiv scheint bei den Genfern schmal.

So geht es weiter

Servette hat nächste Woche zwei Heimspiele: Am Mittwoch geht es in der Champions-League-Qualifikation gegen Viktoria Pilsen. Am Samstag gastiert der FC St. Gallen im Stade de Genève. YB gastiert gleichentags auf der Winterthurer Schützenwiese.

Super League

SRF info, Sportlive, 26.07.2025, 20:10 Uhr ; 

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