- Der FC Basel feiert nach schweren Wochen den 2. Sieg in Serie und ringt im Rahmen der 32. Super-League-Runde Servette 2:1 nieder.
- Dem FCB werden zwei Tore aberkannt, Thierno Barry und Anton Kade führen mit zwei Kontern kurz vor der Pause die Entscheidung herbei.
- Die Genfer müssen in der Tabelle Lugano vorbeiziehen lassen, YB droht zu enteilen.
- YB schlägt Luzern mit 4:2 , Winterthur gewinnt bei Stade-Lausanne-Ouchy.
Es wurde in der Schlussphase laut im St. Jakob-Park. Der FC Basel befand sich auf bestem Weg, gleich zwei schwarze Serien zu beenden: Einerseits hatte man Servette letztmals im März 2022 besiegt, andererseits zuhause über 2 Monate lang nicht mehr gewonnen.
Und so richtig Lärm machten die Fans in Basel, als Anton Kade in der 73. Minute das vorentscheidende 3:1 erzielte. Doch zum 2. Mal an diesem Nachmittag wurde ein FCB-Tor aberkannt. Thierno Barry hatte sich im Abseits befunden und Servette-Keeper Joël Mall entscheidend gestört. So blieb die Spannung in einem attraktiven Super-League-Spiel bis zum Ende. Doch den Servettiens wollte der Ausgleich nicht mehr glücken. Basel verdiente sich den Sieg mit viel Einsatz und einer gehörigen Portion offensiver Kaltschnäuzigkeit.
Der VAR schockt Rüegg
Eine animierte Startphase mit Chancen auf beiden Seiten hatte nach 17 Minuten in Kevin Rüeggs Vorstoss gegipfelt. Nach einem Ballgewinn des abermals auffälligen Barry setzte sich Kade stark auf der rechten Seite durch. Sein Zuspiel versenkte der aufgerückte Rüegg problemlos. Doch mitten in den Jubel hinein wurde der Aussenverteidiger um sein 1. Saisontor gebracht. Der VAR hatte im Spielaufbau ein Foul von Barry enttarnt.
Basel behielt dem Schock zum Trotz die Kontrolle. Jedoch nur, bis nach einer halben Stunde irgendwo ein unsichtbarer Schalter umgelegt wurde. Plötzlich erspielten sich die Servettiens Chancen im Minutentakt. Yoan Severin wurde beim Kopfball entscheidend gestört, Dereck Kutesa verzog und Keigo Tsunemotos Halbvolley-Bewerbung zum Tor des Monats standen wenige Zentimeter im Weg.
Konter aus dem Lehrbuch
Welle um Welle der Genfer Angriffe zerschellte am Basler Bollwerk. Dann, aus dem oft zitierten Nichts heraus, beantwortete der FCB die Frage: «Wie sieht ein perfekter Konter aus?» Und dies gleich doppelt:
- 43. Minute: Der omnipräsente Barry lanciert den Gegenstoss. Mit seinem schwächeren linken Fuss schlägt er einen Traumpass in den Lauf von Kade. Dieser kann allein auf Mall losziehen. Beim anschliessenden Prellball hat der Deutsche das Glück auf seiner Seite, das Leder landet im Tor.
- 45.+1 Minute: Nach einem langen Ball – halb Pass, halb Klärungsversuch – überläuft Kade Steve Rouiller. Der 20-Jährige hat das Auge für den mitstürmenden Barry. Dieser bleibt abgebrüht und erwischt Mall zwischen den Beinen. Das 8. Saisontor des 21-jährigen Franzosen.
Nach Wiederanpfiff drückte Servette auf den Anschlusstreffer. Dieser fiel dann nach nicht einmal einer Viertelstunde: Rouiller gewann nach einem Corner das Kopfballduell gegen Ex-«Grenat» Nicolas Vouilloz. Mit seinem 2. Saisontreffer brachte der Captain den Glauben an Zählbares zurück. Letztlich vergebens.
Während sich Basel nach dem 2. Sieg in Serie im Kampf gegen den Barrageplatz weiter Luft verschafft, droht Servette nach der 4. Pleite in Folge der Abschied aus dem Titelkampf. Leader YB liegt nach dem Sieg gegen Luzern schon 8 Zähler voraus. Nutzniesser ist Lugano, das nach dieser Runde Platz 2 auf Kosten der Genfer eroberte.
So geht's weiter
In der letzten Runde vor der Tabellenteilung empfängt Servette am Samstagabend den Grasshopper Club Zürich. Basel gastiert am Sonntag in Luzern.