- Winterthur feiert in der 12. Runde der Super League den 1. Saisonsieg.
- Das Schlusslicht bezwingt Servette auf der Schützenwiese mit 4:2.
- Im anderen frühen Samstagsspiel schlägt Leader Thun auch den FC Sion. Lausanne stürzt den FCZ noch tiefer in die Krise.
In der Schlussphase machte sich auf der Schützenwiese eine gewissermassen nervöse Stimmung breit. Nur noch wenige Minuten trennten Anhang und Spieler davon, endlich den ersten Super-League-Sieg der Saison zu bejubeln. Doch schon in den letzten beiden Heimspielen hatte man mit einem 2-Tore-Vorsprung geführt und diesen schliesslich noch aus der Hand gegeben. Der Weg war also noch weit.
Und Servette drückte. In der 86. Minute scheiterte etwa Alexis Antunes aus 5 Metern am glänzend reagierenden Stefanos Kapino. Auch in der Folge rannten die Genfer an. Bis in der 91. Minute der Anschlusstreffer doch noch fiel. David Douline brachte die Spannung in der Eulachstadt endgültig zurück.
Maluvunu macht den Deckel drauf
Der Ausgleich gelang den Gästen aber nicht mehr. Im Gegenteil: Statt die Kugel in der eigenen Hälfte ins Aus zu spedieren, lancierte Brian Beyer in der 93. Minute überraschenderweise einen Konter. Nachdem er sich an zwei Gegner vorbeigespielt hatte, liefen plötzlich drei Winterthurer gegen einen Genfer auf das gegnerische Tor zu. Beyer legte quer zum ebenfalls eingewechselten Elias Maluvunu, der ins lange Eck zum 4:2 einschob und die Schützenwiese damit in ein Tollhaus verwandelte.
Es war geschafft: Im 12. Spiel feierte das Team von Patrick Rahmen endlich den 1. Sieg. Und das ausgerechnet gegen Servette, das der FCW in 12 Duellen seit der Super-League-Rückkehr zuvor nur einmal hatte bezwingen können.
Golliards Doppelpack
Dabei war die 1. Halbzeit aus Winterthurer Sicht nicht nach Plan gelaufen. Die Mannschaft von Trainer Patrick Rahmen war praktisch nur mit Defensivarbeit beschäftigt. So überraschte es nicht, dass Florian Ayé die Genfer in der 40. Minute mit 1:0 in Führung schoss. Der Stürmer netzte nach einem langen Ball volley ein und traf damit im 3. Spiel in Serie. Den knappen Vorsprung nahm Servette in die Pause.
Aus der Kabine kamen die Winterthurer 15 Minuten später wie verwandelt. Und sie belohnten sich nur kurz nach Wiederanpfiff gleich doppelt, als die Minuten von Théo Golliard schlugen:
- 52. Minute: Randy Schneider sieht im Strafraum Bafodé Dansoko. Dieser wird bedrängt, spitzelt den Ball aber zu Golliard, der Mall mit seinem Flachschuss zwischen den Beinen erwischt.
- 54. Minute: Mit sehenswertem One-Touch-Fussball kombiniert sich Winterthur zum 2:1. Schneider passt zu Dansoko, der direkt Jankewitz mit einem Steilpass anspielt. Dieser legt quer zu Golliard, der souverän einnetzt.
Servette wirkte in der Folge geschockt vom schnellen Doppelschlag. Von der Dominanz aus der 1. Hälfte war nicht mehr viel zu sehen. In der 69. Minute erhöhte Winterthur gar auf 3:1. Schneider schlenzte den Ball aus dem Stand sehenswert ins rechte Eck. Es war der Weckruf für Servette. Ein Weckruf, der zwar nicht zwingend zu spät kam, nach dem das Team von Jocelyn Gourvennec die Niederlage aber nicht mehr abzwuenden schaffte.
So geht es weiter
Am nächsten Wochenende steht in der Super League der 13. Spieltag auf dem Programm. Winterthur empfängt am frühen Samstagabend die Grasshoppers. Servette spielt gleichentags um 20:30 Uhr gegen Leader Thun (live bei SRF).