- St. Gallen schlägt ein durchrotiertes Basel in der 33. Runde der Super League zuhause 6:1.
- Die «Espen», zuvor 10 Liga-Partien ohne Vollerfolg, stellen mit 3 Toren zwischen der 22. und 36. Minute die Weichen auf Sieg.
- In den anderen Sonntagspartien trennen sich der alte und der neue Meister 1:1, während Lugano Winterthur 2:1 schlägt.
Ans Aufgeben wollte Basel trotz eines 0:3-Halbzeitrückstands in St. Gallen nicht denken. Trainer Heiko Vogel, der wegen einer Sperre die Unterlegenheit seiner Equipe von der Tribüne aus bezeugte, schickte mit Andy Pelmard, Dan Ndoye und Zeki Amdouni ein nach den fordernden letzten Wochen zunächst geschontes Trio aufs Feld.
Tatsächlich fiel 5 Minuten später das 4. Tor der Partie. Doch wiederum zugunsten der Gastgeber: Emmanuel Latte Lath köpfelte nach einem Eckball zum 4:0 ein. Immerhin reagierte der FCB umgehend: Andi Zeqiri fälschte Fabian Freis Abschluss entscheidend ab. Mehr als ein Strohfeuer war das nicht. Latte Lath löschte dieses keine 10 Minute später, als er sich im Laufduell mit Marvin Akahomen durchsetzte und zum 5:1 einschob. Joker Willem Geubbels erzielte in der Nachspielzeit gar das 6:1.
Der FCB und die vielen Personalsorgen
Dass St. Gallens Aktien, erstmals seit 11 Pflichtspielen wieder einen Vollerfolg einzufahren durchaus vielversprechend standen, lag primär am Gegner: Basel fehlten nach dem Fiorentina-Coup die gesperrten Kasim Adams, Wouter Burger und Taulant Xhaka. Dazu kam, dass Stammgoalie Marwin Hitz angeschlagen ausfiel, genauso wie unter anderen Riccardo Calafiori.
Damit nicht genug, gab Frei nach über 2 Monaten und überstandener Bandscheibenverletzung sein Comeback. Nur auf 2 Positionen war Basels Startelf mit jener bei der Fiorentina deckungsgleich. Und tatsächlich sahen die auch in Krisenzeiten traditionell zahlreich erscheinenden Fans im Kybunpark einen FCSG, der diese Handicaps des Gegners von Beginn an erbarmungslos auszunutzen versuchte.
15-Jähriger bezahlt Lehrgeld
Hatte St. Gallens Christian Witzig (20.) aus der Distanz noch seinen Meister in Basel-Goalie Mirko Salvi gefunden, war es kurze Zeit später keineswegs lustig für die Gäste. In einer furiosen Viertelstunde stellte der FCSG die Weichen auf Sieg:
- 22. Minute: Jérémy Guillemenot versucht es per Freistoss aus knapp 30 Metern direkt. Tatsächlich bezwingt er Salvi mit einem platzierten Schuss in die linke Ecke.
- 25. Minute: Wieder zappelt der Ball im Netz. Der erst 15-jährige Akahomen muss Lehrgeld bezahlen. Ein Ausrutscher im dümmsten Moment führt zum Ballverlust in der eigenen Defensivzone. Julian von Moos bedient Lukas Görtler, dieser hämmert das Leder in die Maschen.
- 36. Minute: Wieder ist es ein Freistoss. Jordi Quintillas Versuch an der Strafraumgrenze wirkt zunächst nicht gefährlich. Doch Darian Males fälscht mit seinem Hinterteil unhaltbar ab – 3:0!
Weil Zeqiris 10. Saisontor bekanntlich einzig zur Resultatkosmetik taugte, setzt Basel seinen wankelmütigen Zickzack-Kurs aus heroischen Europacup-Auftritten und bitteren Liga-Pleiten fort. Der FCB verbleibt weiter auf Rang 6. St. Gallen (7.) hingegen überholt den FC Zürich und schliesst mit dem vorläufigen Ende der Baisse auf bis zu 2 Punkte zu Basel auf. Das Thema Abstiegskampf hat sich bei «Grün-Weiss» nun definitiv erledigt.
Die Stimmen zum Spiel
So geht es weiter
St. Gallen gastiert am Samstagabend um 20:30 Uhr im SRF-Livespiel der 34. Runde beim FC Luzern. Basel empfängt tags darauf um 16:30 Uhr Lugano. Schon am Donnerstag steht das Halbfinal-Rückspiel der Conference League gegen die Fiorentina an.