- Das 276. Zürcher Derby endet ohne Sieger. GC und der FCZ trennen sich in einem äusserst unterhaltsamen Duell vor über 15'000 Zuschauern 3:3.
- GC dreht die Partie zwischenzeitlich innert 18 Minuten vom 0:2 zum 3:2.
- Für den FCZ erzielt ausgerechnet Ceesay-Ersatz Pollero 2 Tore.
- In der anderen Partie feiert Meister YB einen ebenfalls spektakulären 3:2-Heimsieg über Lausanne-Sport.
Wer würde den gesperrten FCZ-Topskorer Assan Ceesay im Sturm ersetzen? Die Antwort lautete Rodrigo Pollero. Und der Neuzugang nutzte seine Chance prompt: Nach einem Eckball markierte er in der 66. Minute mit seinem 2. Treffer des Abends das 3:3 – und damit den späteren Endstand.
Von GC-Verteidiger Noah Loosli, der bei allen Gegentreffern eine unglückliche Figur machte, nur ungenügend gedeckt, nickte der 25-Jährige per Kopf ein. Die ersten fünf Tore vor über 15'000 Zuschauern im Letzigrund waren allesamt bereits in den ersten 35 Minuten gefallen.
Polleros und Dzemailis Geschichten
Bereits die 1. Aktion des Spiels hatte der Stürmer, der im Sommer aus Schaffhausen kam, für Eigenwerbung genutzt. Er verwertete einen starken Pass von Becir Omeragic in der 3. Minute zu seinem 1. Tor in der Super League. Nicht nur für Pollero, der erstmals überhaupt in der Zürcher Startelf stand, hielt das Stadtderby eine besondere Geschichte bereit.
Auch Routinier Blerim Dzemaili liess Trainer André Breitenreiter von Anfang an auflaufen. Nach 10 Minuten gab sich der 35-Jährige via Gegenspieler Loosli die Vorlage gleich selbst und zog ab. Der verdutzte André Moreira im Tor der Gastgeber blieb regungslos stehen. Es war das 2:0 für den FCZ, der erste Dzemaili-Treffer in der Super League seit 15 Jahren und im Derby überhaupt.
GC-Wende innert 18 Minuten
Vom frühen Doppelschlag zeigte sich der Rekordmeister unbeeindruckt. Erst verkürzte Léo Bonatini per Penalty (17.), nachdem Petar Pusic im Strafraum gefoult worden war. Zehn Minuten später köpfelte GC-Captain Georg Margreitter sein Team nach einer Ecke des agilen Pusic zum 2:2-Ausgleich.
In der 35. Minute kam es für die Grasshoppers gar noch besser: Christian Herc kam auf der rechten Seite im Strafraum an den Ball und zog aus spitzem Winkel ab. Unter gütiger Mithilfe von Goalie Yanick Brecher traf der Slowake zwischen dessen Beinen hindurch mitten ins FCZ-Herz zum 3:2.
FCZ verpasst Sprung an die Spitze
Der 2. Abschnitt hielt deutlich weniger Spektakel und Tore bereit. Nach dem Ausgleich von Pollero war der FCZ insgesamt näher am Siegtreffer, aufgrund der Spielanteile und der couragierten Leistung des Gastgebers ging das 3:3 aber in Ordnung.
So dürfte der Aufsteiger mit dem Unentschieden denn auch eher zufrieden sein. Die «Hoppers», die das 1. Derby der Saison noch spät verloren hatten, vermiesen dem Stadtrivalen damit den Sprung an die Tabellenspitze. Sie selbst stossen dank dem Punktgewinn auf Rang 4 vor und stehen in der Tabelle neu – mit 7 Punkten Differenz – direkt hinter dem FCZ.
So geht's weiter
Nach dem Derby ist vor dem Klassiker: Der FCZ empfängt nächsten Samstag den FC Basel im Letzigrund (SRF überträgt live), während GC am Sonntag im Wallis beim FC Sion antreten muss.