Als Aufsteiger kam dem FC Winterthur in der vergangenen Saison eine krasse Aussenseiterrolle zu. Die zu diesem Zeitpunkt noch von Bruno Berner trainierte Mannschaft verspürte keinen Druck. Die Erwartungen waren tief, das Kader auf dem Papier kaum A-klassig. Und doch lag man am Ende der Saison auf dem 9. Platz, der Klassenerhalt war geschafft, die Freude gross.
Nun steht die neue Saison vor der Tür, vor welcher die Vorzeichen in der Eulachstadt anders kaum sein könnten. Mit Patrick Rahmen amtet ein neuer Spielleiter an der Seitenlinie, die Transfers von Luca Zuffi, Aldin Turkes, Silvan Sidler und Basil Stillhart sorgen für neuen Wind in der Mannschaft. Klar ist: Ein Verbleib in der Super League wird nicht mehr nur erhofft, sondern erwartet. Mit Stade Lausanne-Ouchy und Yverdon sind nämlich zwei Neulinge in der Liga, die nominell leicht schwächer einzustufen sind.
Der Angstgegner ist zu Gast
Zum Saisonauftakt erwartet die Winterthurer mit dem FC Luzern aber direkt eine schwierige Aufgabe. Die Leuchtenstädter haben sich für den FCW in der abgelaufenen Saison zu einem Angstgegner entwickelt. Nur einen Punkt holte er in 4 Spielen. In Erinnerung bleibt insbesondere das 0:6 auf der Schützenwiese am 8. Spieltag.
Nach dieser Packung ging es für das zu diesem Zeitpunkt leicht abgeschlagene Schlusslicht aber stark bergauf. Berner schaffte es, seine Mannschaft defensiv zu stabilisieren und zu einem unangenehm bespielbaren Gegner zu formen.
«Den Grundwerten treu bleiben»
Das «Erbe» des zu GC abgewanderten Berners will Neo-Trainer Rahmen nun fortsetzen, wie er im Interview auf den Social-Media-Kanälen des FCW sagt: «Unter Berner hat die Mannschaft gegen den Ball sehr gut gearbeitet.» Mit den Zuzügen will Rahmen nun versuchen, einen nächsten Schritt zu machen. «Das bedeutet, den Grundwerten treu zu bleiben, aber auch mehr Ballbesitz und Kontrolle ins Spiel zu bekommen.»
Ob dies gelingt, wird sich am Samstag auf der Schützenwiese ein erstes Mal zeigen. Nur zu gerne würde Rahmen bei seiner Feuertaufe als FCW-Trainer Punkte holen. Doch auch der Gegner hat hohe Ziele. Mario Frick will mit seinem Team auf dem 4. Schlussrang der letzten Saison aufbauen – Unruhe brachte zuletzt indes ausgerechnet der ehemalige Captain Ardon Jashari ins Team. Das Juwel wollte zum FC Basel, was der FCL ablehnte.