Unruhige Zeiten sind beim FC Luzern keine Seltenheit. So verwundert es nicht gross, dass bei den Innerschweizern auch die unmittelbare Vorbereitung auf die neue Super-League-Saison nicht ohne Nebengeräusche vonstatten geht. Anders als beim Streit um die Besitzverhältnisse mit Aktionär Bernhard Alpstaeg sind die Probleme nun aber interner Natur.
Im Mittelpunkt steht Ardon Jashari. Der letztjährige FCL-Captain äusserte am Mittwoch öffentlich seinen Wunsch, zum FC Basel zu wechseln . Der 20-Jährige forderte seinen Arbeitgeber auf, mit dem FCB zu verhandeln. «Bekommt der FCL das Geld, welches ich wert bin, dann soll man mich gehen lassen», liess sich Jashari in der Luzerner Zeitung zitieren.
Inland-Transfer für Luzern keine Option
Die Antwort der Luzerner fiel am Donnerstag unmissverständlich aus. Im Rahmen einer Medienkonferenz zum Saisonauftakt stellten sowohl Sportchef Remo Meyer als auch Trainer Mario Frick klar, dass ein Verkauf von Jashari innerhalb der Super League ausgeschlossen ist. «Es ist Teil der Philosophie des Klubs, dass man keine Schlüsselspieler an direkte Konkurrenten verkauft», so Frick.
Die FCL-Verantwortlichen zeigten sich vom Verhalten Jasharis schwer enttäuscht, obschon sich die Eskalation in den Tagen zuvor angekündigt hatte, wie Meyer berichtet. «Dass er es so durchgezogen hat, war dann aber schon überraschend», sagte der Sportchef.
Jashari nicht mehr Captain
Auch Frick kann mit der Aktion Jasharis nichts anfangen. Der Liechtensteiner Coach hatte den Schweizer Internationalen bereits im Vorfeld darüber informiert, ihn von seiner Rolle als Captain zu entbinden, sollte er seinen Wechselwunsch öffentlich machen. Da dies nun eingetroffen ist, wurde Max Meyer zum neuen Captain ernannt.
Und wie geht es nun weiter mit Jashari? Eine genaue Antwort auf diese Frage haben die FCL-Verantwortlichen (noch) nicht. Obschon die Weiterführung der Zusammenarbeit unter den aktuellen Umständen nur schwer vorstellbar ist, will Frick erstmal abwarten. «Der Ball liegt jetzt bei Ardon. Er muss einen Schritt auf uns zumachen. Die Türe für einen Transfer zu Basel ist zu, jetzt braucht es einen Gesinnungswechsel.»
Ausland-Transfer möglich
Fürs Erste ist Jashari beim FCL sicher aussen vor, zumindest was die ersten Spiele betrifft. Frick bestätigte, dass der 20-Jährige am Samstag beim Saisonauftakt in Winterthur nicht im Aufgebot figurieren wird – auch aufgrund von Trainingsrückstand.
Ausschliessen, dass Jashari nochmals im Dress von Luzern auflaufen wird, möchte Frick aber keineswegs. «Wenn er einen Schritt auf uns zukommt, wird er relativ schnell wieder spielen», so der Trainer. Sollte der gewünschte Gesinnungswechsel bei Jashari jedoch nicht erfolgen, gibt es noch eine andere Option. «Bei einem Ausland-Wechsel könnten wir dahinterstehen, wenn das Angebot stimmt», meint Frick.