Déjà-vu: Innert 8 Monaten hat der Unparteiische Lukas Fähndrich die Gemüter des FC Basel abermals erhitzt. Beim letzten wie aktuellen Vorfall zog die schonungslose Marschrichtung des Spielleiters das gleiche Nachspiel mit sich: Der enervierte FCB-Coach kassierte eine Sperre.
- Damals im Mai auf der Zielgeraden der Saison 2022/23 war noch Heiko Vogel der Cheftrainer am Rheinknie. Der Deutsche hatte beim 1:1 gegen Lugano seinem Ärger ob der gelb-roten Karte gegen Riccardo Calafiori dermassen Luft verschafft, dass er ebenfalls mit der Ampelkarte belegt wurde. Vogels happigster Vorwurf an Fähndrichs Adresse:
Sie leiten die Dinge mit einer süffisanten Arroganz.
- Am Sonntag nun war beim torlosen Remis in der Schlussphase des Klassikers FCZ vs. FCB im Letzigrund die doppelte Verwarnung in nur gerade 8 Minuten gegen Youngster Roméo Beney (83./91.) der Stein des Anstosses (siehe Video ganz oben). Diesmal quittierte Fabio Celestini den aus seiner Sicht absolut nicht gerechtfertigten Entscheid überaus zimperlich:
Sie wollen nur Show machen.
Wie Vogel bekam auch Celestini, der sich kaum mehr hatte einkriegen können und nach dem Abpfiff immerzu weiterstänkerte, von Fähndrich Gelb-Rot gezeigt. Selbst im Interview mit SRF Sport kochten seine Emotionen weiter. Der 48-Jährige erachtet die erste Karte gegen seinen erst 19-jährigen Schützling geradezu als «Skandal. Das ist nicht zu akzeptieren».
Ein guter Referee spreche in einer solchen Situation mit dem Spieler, berücksichtige sein Alter und den Umstand, dass Leidenschaft sowie Emotionen im Spiel gewesen seien. Effektiv war der in der 77. Minute eingewechselte Beney bei seinem erst 4. Super-League-Einsatz (sein Debüt hatte er am 6. Dezember 2023 gegeben) hart sanktioniert worden. Der junge Stürmer hatte im Laufduell Nikola Boranijasevic seitlich in den Rücken gerempelt.
Celestini meinte hinterher zudem, dass jeweils noch 6 bis 7 Spieler einen Match beenden würden, falls diese Linie zum Massstab werde.
Da war der Schaden schon angerichtet ...
Diskussionslos war im Anschluss die 2. gelbe Karte gegen Beney infolge einer Überreaktion. Nachdem der Basler keine gute Ballkontrolle gehabt hatte, trat er gegen Nikola Katic nach. Entsprechend hatte dieses Foul fatale Folgen.
An diesem Entscheid hatte auch Celestini nichts auszusetzen. Doch eben: Der Schaden war da schon angerichtet. Beney hatte sich nach erst 136 Minuten in der höchsten Liga einen bitteren Platzverweis eingehandelt und verliess unter Tränen den Rasen.