«Die Mannschaft kann gegen Basel selber entscheiden, welchen Weg sie den Rest der Saison gehen will», sagte Ludovic Magnin vor dem Samstagabend-Spiel gegenüber der NZZ . Nach dem 0:4 im Klassiker steht fest : Anstatt in Richtung Europacup-Plätze droht der FC Zürich den Anschluss an die Spitzengruppe zu verlieren.
0:4 – Das «Lieblingsresultat» des FCZ
Wirft man einen Blick auf die Tabelle, ist die Schwäche der «Limmatstädter» schnell erkennbar. Mit 40 Gegentoren stellt der FCZ die zweitschlechteste Defensive der Super League. Nur Schlusslicht Thun mit 43 Gegentoren steht in dieser Statistik noch schlechter da. Der FCZ ist die einzige Mannschaft in der vorderen Tabellenhälfte, die eine negative Torbilanz aufweist.
Die Resultate der Zürcher in dieser Spielzeit sind teilweise erschreckend: Zweimal 0:4 gegen Basel, zweimal 0:4 gegen YB, einmal 0:4 gegen Lugano, einmal 0:5 gegen Servette und einmal 0:4 gegen YB im Cup.
Es stellt sich die Frage: Haben die Zürcher ein Defensivproblem? Gegen Basel wirkte vor allem die linke Abwehrseite komplett überfordert. Mal für Mal überrannte der FCB seinen Gegner auf dieser Seite. Der glücklos agierende Mads Pedersen wurde folgerichtig nach 32 Minuten ausgewechselt. Magnin stellte auf eine Dreierkette um. Der FCZ wirkte stabiler, aber nicht gefestigt.
Fehlende Führungsspieler
Doch allein der Abwehr diese Resultate zuzuschreiben, wäre zu kurz gegriffen. Beim FCZ fehlen die Führungsspieler, die «den Karren auch einmal aus dem Dreck ziehen können». Erst einmal in dieser Saison konnten die Zürcher nach einem Rückstand eine Partie noch drehen. Einmal zurück, scheinen sie häufig nicht mehr an den Sieg zu glauben.
Also ein mentales Problem? Dass sie auch anders können, bewiesen die Zürcher nach dem 3:2 gegen Basel Ende Oktober. Danach gewann der FCZ 5 von 6 Partien. Dahin muss der FCZ zurück. Oder wie Magnin sagen würde: «Die Mannschaft entscheidet selber, welchen Weg sie gehen will.»
Resultate
Sendebezug: sportaktuell, SRF info, 09.02.2020, 23:25 Uhr