Endlich hatte der FC Basel in diesem stressigen Herbst wieder einmal Zeit, 10 Tage lang ungestört zu trainieren. Die Nationalmannschaftspause machte es möglich. Trainer Ludovic Magnin wollte vor allem in der Offensive Verbesserungen erwirken. Zu sehen war davon beim Gastspiel im Letzigrund gegen GC dann aber wenig bis gar nichts.
«Unsere Leistung in der 1. Halbzeit war richtig schlecht. Da müssen wir nicht um den heissen Brei reden», sagte Magnin nach dem enttäuschenden 1:1. Aus den letzten 5 Super-League-Spielen resultierte gerade mal ein Sieg. Zu wenig für die Ansprüche des Meisters, der in der Tabelle nur noch Vierter ist. Sollte Lugano unter der Woche das Nachtragsspiel gegen St. Gallen gewinnen, würde man noch einen Rang einbüssen.
Broschinski unglücklich, Shaqiri frustriert
Obwohl bei GC Stammspieler wie Amir Abrashi, Jonathan Asp Jensen, Imourane Hassane, Luke Plange oder Dorian Paloschi fehlten, tat sich Basel gegen den Tabellenvorletzten sichtlich schwer. Im Sturmzentrum blieb Moritz Broschinski einmal mehr wirkungslos. In der Pause ersetzte Magnin den unglücklichen Deutschen, der noch auf seine Liga-Torpremiere wartet, durch Albian Ajeti (dem dann auch nicht gerade viel gelang).
Zum Bumerang wurde eine andere personelle Entscheidung: Nach der gelb-roten Karte gegen den 18-jährigen Andrej Bacanin nahm Magnin einen taktischen Wechsel vor und brachte Koba Koindredi für Captain Xherdan Shaqiri. Dieser wirkte angefressen. «Hätte ich gewusst, was zehn Minuten später passiert, hätte ich ihn auf dem Platz gelassen», sagte der Coach nach der Partie.
Weil bei GC Samuel Marques und später auch Simone Stroscio ebenfalls die Ampelkarte sahen, hätte Shaqiri insbesondere bei einigen gefährlichen Standards noch von Wert sein können.
Mammutprogramm vor Weihnachten
Trotz einigen hochkarätigen Chancen in der Schlussphase blieb es beim 1:1. «Wenn du den Titel verteidigen willst, musst du solche Spiele gewinnen. Wir müssen jetzt punkten», fuhr Magnin mit seiner schonungslosen Analyse fort – im Bewusstsein, dass das Programm nun wieder anzieht.
Bis zum Jahresende stehen dem FCB noch 8 Partien innert 24 Tagen bevor. 5 in der Meisterschaft, 1 im Cup und 2 in der Europa League. Dort geht es schon am Donnerstag auswärts gegen Genk weiter (live bei SRF).