«Wir müssen an allem arbeiten», sagte Bo Henriksen nach der 0:5-Klatsche in Eindhoven am Donnerstagabend . Der neue FCZ-Coach weiss, dass es bei seiner Equipe nicht um Kleinigkeiten geht. Man wolle «nicht nur in der Defensive, sondern auch in der Offensive besser werden», so der 47-jährige Däne, der die missglückte Ära Franco Foda an der Limmat so schnell wie möglich vergessen machen soll.
Ein erster Schritt weg vom Foda-Fiasko hin zum Henriksen-Hurra wäre in der Meisterschaft endlich mal einen Sieg einzufahren. Denn auch nach 10 Spielen wartet der FCZ auf einen Vollerfolg in der Liga. Nur zwei Klubs waren in der Super-League-Geschichte so schlecht in eine Saison gestartet: Servette (2012/13) und der FC Luzern (2008/09, 2014/15 und 2021/22).
Saisonübergreifend präsentiert sich die Statistik für die Zürcher noch beunruhigender: Seit dem 7. Mai (2:1 gegen St. Gallen) haben sie in der Liga nicht mehr gewinnen können.
YB in Topform
Aber diese Serie zu brechen, das ist dieses Wochenende einfacher gesagt als getan. Die Hürde, die dem Titelverteidiger am Sonntag im Letzigrund gegenübersteht, ist eine grosse und heisst YB. Die Berner führen das Klassement mit 23 Punkten an – das sind 19 Zähler mehr, als der FCZ auf dem Konto hat.
Die Mannschaft von Trainer Raphael Wicky hat das, was den Zürchern seit der Meisterfeier abhanden gekommen ist: das Sieger-Gen. Die letzten beiden Spiele hat «Gelb-Schwarz» mit 2:1 gewonnen. Sowohl gegen Luzern als auch gegen St. Gallen hätte die Partie durchaus unentschieden ausgehen können, aber die Berner zwangen das Glück spät – einmal in der 87. und einmal in der 95. Minute – auf ihre Seite. Ebenfalls beeindruckend: Acht Tore konnte YB diese Saison in der Meisterschaft in der Schlussviertelstunde erzielen – das ist Liga-Bestwert.
Schwieriges Unterfangen für Henriksen
Noch eine andere Bilanz spricht gegen einen FCZ-Vollerfolg: Henriksen wird der 19. Super-League-Cheftrainer sein, der im ersten Spiel seiner Amtszeit direkt gegen den aktuellen Leader antreten muss. Von den vorangegangenen 18 war nur einer siegreich (Urs Schönenberger 2005 mit Thun gegen Basel) und von den letzten 13 holte nur einer einen Punkt (Didier Tholot 2015 mit Sion in Basel).