Zum Inhalt springen

GC mit den neuen Besitzern Kein «reicher Onkel» – aber zurück zu alten Höhenflügen

Die Übernahme der Grasshoppers ist in trockenen Tüchern. Die neuen Eigentümer blicken zuversichtlich in die Zukunft.

«Wir wollen eine weltweite Marke sein und ein weltweites Netzwerk aufbauen», erklärte Stacy Johns im Anschluss an die Medienkonferenz des Grasshopper Club Zürich. Die US-Amerikanerin, welche beim Los Angeles FC als COO amtet, wird GC interimistisch als Präsidentin führen, bis jemand Permanentes für diese Position gefunden wird. Die Pläne tönen vielversprechend: «Die Grasshoppers haben diese grossartige Geschichte. Unser Ziel ist es, den Verein dorthin zurückzubringen, wo er herkommt.»

Das Netzwerk zwischen den Klubs solle dabei genutzt werden. «Wenn ein junger Spieler jetzt zum LAFC kommt, sieht er einen Weg, der ihn zum Beispiel in die Schweizer Super League führen könnte.» Gleichzeitig war sich Johns aber auch bewusst, dass bei GC immer wieder ein finanzielles Defizit gedeckt werden muss. Dieses Problem soll angegangen werden: «Wir wollen die Leute wieder zusammenbringen. Und natürlich ist es wichtig, zu gewinnen.»

Kein «reicher Onkel»

Kurzfristig wollen die neuen Besitzer das Team analysieren und die Saison anschliessend «so gut wie möglich» abschliessen. Transfers sollen nur dann getätigt werden, wenn sie wirklich eine Verstärkung darstellen. Trotzdem erklärte Johns, dass die Übernahme absichtlich noch vor Schliessung des Transferfensters abgeschlossen wurde.

Auch Verwaltungsratsmitglied Andras Gurovits, der massgeblich an der Übernahme mitgearbeitet hat, zeigte sich hochzufrieden. Gleichzeitig dämpfte er auch die Erwartungen: «Es ist jetzt nicht so, dass einfach ein ‹reicher Onkel› kommt, der das Füllhorn aufmacht.»

Gurovits erklärte auch, dass die neuen Eigentümer in GC eine Chance sehen, «sich gegenseitig vorwärts zu bringen». Dafür muss es letztlich auch auf dem Platz stimmen. «Am einfachsten verdient man natürlich Geld, wenn man Erfolg hat.»

Prominenz im Letzigrund?

Wie schnell dieser Erfolg kommen soll, sagten die neuen Verantwortlichen nicht. «Sie werden von ihnen keine Aussage hören, dass wir in drei Jahren Schweizer Meister sind», sagte Gurovits deshalb. In Los Angeles hatte der neue Verein zwar schnell Erfolg, doch in der Schweiz würde dies länger dauern.

Zu den Besitzern des US-amerikanischen Klubs gehören auch eine Menge prominente Namen . Darauf angesprochen, ob diese dann auch einmal in Zürich anzutreffen sein werden, reagierten die Verantwortlichen an der Medienkonferenz überzeugt: «Auf jeden Fall. Bald ist ja zum Beispiel ein Derby.» Vielleicht werden die Hoppers dann auch tatsächlich von Hollywood-Berühmtheiten angefeuert.

Radio SRF 1, Nachrichten, 17.01.2024, 19:00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel