Das Kapitel Yverdon endete für Marco Schällibaum Ende Oktober 2023 abrupt. Nach drei Spielen ohne Sieg wurde der Zürcher entlassen. Yverdon stand zu diesem Zeitpunkt auf Platz 8 in der Tabelle, hatte als Aufsteiger einen ansprechenden Saisonstart mit je 4 Siegen, 4 Unentschieden und 4 Niederlagen hingelegt.
Als Grund für Schällibaums Freistellung gab die US-amerikanische Führung des Klubs an, man wolle eine neue Philosophie verfolgen – ohne allerdings genauer zu erläutern, welche. Offenbar aber eine, zu der Schällibaum, der Baumeister des überlegenen Aufstiegs in der Saison zuvor, nicht mehr passte.
Letzter Strohhalm für GC
Unter Alessandro Mangiarratti, der einen leicht tieferen Punkteschnitt aufweist als sein Vorgänger, hat sich Yverdon im unteren Mittelfeld halten können und sich drei Runden vor Schluss praktisch aller Abstiegssorgen entledigt.
Vor dem Direktduell im Letzigrund am Dienstag beträgt der Vorsprung auf Schällibaums neuen Arbeitgeber GC und den Barrageplatz 9 Punkte. Die «Hoppers» haben nur noch theoretische Chancen, sich ohne Zusatzschlaufe den Ligaerhalt zu sichern. Heiss auf den Sieg dürfte Schällibaum gegen seinen Ex-Klub aber dennoch sein.
Yverdon und die Auswärtsschwäche
GC hat sich zuletzt stabilisiert. War Schällibaums Start mit den beiden 0:1-Niederlagen gegen Lugano und Servette noch harzig verlaufen, wurde der Negativtrend mit dem 3:2-Sieg gegen Schlusslicht Stade-Lausanne-Ouchy gestoppt. Am Freitag war GC auch in Luzern lange auf Siegeskurs, kassierte aber kurz vor Schluss noch den 1:1-Ausgleich.
Yverdon zeigte dagegen bei SLO wieder einmal seine eklatante Auswärtsschwäche und verlor 1:3 . Nur gerade 6 ihrer 43 Punkte holten die Waadtländer auf fremden Plätzen, 5 davon noch unter Schällibaums Ägide. Es scheint also fast, als wäre alles angerichtet für die Revanche des 62-Jährigen.