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Homophober Eklat im Herbst 24 Der Regenbogen scheint auch in Lugano für Neuzuzug Behrens

Der FC Lugano holt Kevin Behrens aus Wolfsburg. Der Stürmer sorgte im letzten Herbst für Negativ-Schlagzeilen.

Kevin Behrens läuft an einer Fahne
Legende: Ein Bild aus dem Oktober 2024 Fans von St. Pauli mit einer Regenbogen-Fahne schauen Kevin Behrens beim Vorbeilaufen zu. imago images/Oliver Ruhnke

Der FC Lugano ist auf der Suche nach einem Stürmer endlich fündig geworden. Aus Wolfsburg stösst der 34-jährige Kevin Behrens zu den Tessinern, wie der Klub am Dienstag bekanntgab. Der ehemalige Profi von Union Berlin hat in seiner Karriere immerhin 16 Bundesliga-Tore erzielt und ein Länderspiel bestritten. Für medialen Wirbel sorgte der gebürtige Bremer aber mit einer Episode Ende September 2024.

Als Behrens sich ins Abseits beförderte

Behrens soll sich geweigert haben, ein in Regenbogenfarben gestaltetes Spezialtrikot zu unterschreiben, mit dem der VfL Wolfsburg ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzen wollte. Dabei soll er die homophobe Äusserung getätigt haben: «So eine schwule Sch... unterschreibe ich nicht.» Behrens entschuldigte sich danach öffentlich.

Dennoch machten Fans danach in einigen Bundesliga-Stadien mit Transparenten ihren Unmut publik. Die meisten Reaktionen auf den Social-Media-Kanälen des FC Lugano in den letzten Stunden erinnerten an die Episode. «In Lugano gibt's bei Gewitter keinen Regenbogen mehr», meinte ein User auf X ironisch. Auf Instagram wurden etliche Regenbogen-Fahnen gepostet.

Lugano war vorbereitet

Der FC Lugano war sich der Problematik durchaus bewusst. Die Klub-Verantwortlichen äusserten sich in der Medienmitteilung zur Verpflichtung von Behrens wie folgt:

Wir sind uns absolut bewusst, dass der Spieler Anfang letzter Saison Protagonist eines bedauerlichen Vorfalls war, der zu Diskussionen geführt hat. Das Ereignis wurde bei seinem alten Klub Wolfsburg intern aufgearbeitet und nahm mit einer öffentlichen Entschuldigung des Beteiligten ein Ende. Der FC Lugano hat sich versichern lassen, dass Behrens die Werte unserer Organisation bezüglich Inklusion und Respekt voll annehmen wird.

Der Aufschrei im Tessin dürfte sich vermutlich in Grenzen halten. Die Verpflichtung von Behrens wird kaum solche Wellen schlagen wie jene von Benjamin Mendy, der zwei Gerichtsprozesse hinter sich hatte. Die Verantwortlichen des FC Zürich unterschätzten die Lage vor einem halben Jahr komplett und mussten sich danach unangenehmen Fragen stellen.

Spruchband mit der Aufschrift «Mehr Liebe, weniger Kevin B.»
Legende: Kein Einzelfall Spruchbänder wie dieses gab es einige in den Bundesliga-Stadien. imago images/Oliver Ruhnke

Radio SRF 3, 15.07.2025, 22:00 Uhr ; 

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