Nicht wenige Beobachter haben ihre Prognosen zum Ausgang der Schweizer Meisterschaft 2020/21 in den letzten Tagen revidiert. Jetzt scheint der FC Basel der erste Favorit vor YB, St. Gallen und allen anderen zu sein.
Obwohl sich die Basler durch Timm Klose auch mit einem international erprobten Verteidiger verstärkt haben, hat vor allem ein Spieler den allgemeinen Meinungsumschwung bewirkt: Pajtim Kasami. Der Ex-Sion-Stürmer ist in der Mannschaft von Trainer Ciriaco Sforza je nach Lesart der Heilsbringer, der entscheidende Faktor, das Zünglein an der Waage oder der gesuchte und gefundene Stein, der das Mosaik vervollständigt.
Zürich und das verlorene Sieger-Gen
Ein erstes Mal beweisen könnte der 28-Jährige seinen Stellenwert am Sonntag, wenn die Basler beim FC Zürich gastieren. Das Schlusslicht scheint denn auch der perfekte Einstandsgegner für Kasami, um sich im «Bebbi»-Trikot warm zu schiessen.
Seit saisonübergreifend 12 Partien wartet der FCZ mittlerweile auf einen Sieg. Auch im Direktduell präsentiert sich die Statistik alles andere als rosig: Ein 3:2 aus der letzten Saison ist der einzige Zürcher Vollerfolg gegen Basel aus den letzten 8 Spielen (bei 7 Niederlagen).
Rizzo: Der Hansi Flick des FCZ?
Das Cup-Out beim unterklassigen Chiasso und zuletzt die 0:4-Pleite gegen Aufsteiger Lausanne hatten vor 2 Wochen die Entlassung von Trainer Ludovic Magnin zur Folge. U18-Coach Massimo Rizzo übernahm das Team erst «ad interim», mittlerweile ist der offizielle Wortlaut «bis auf weiteres». Der FCZ lässt sich also in dieser Hinsicht alle Optionen offen.
In den letzten 10 Jahren haben die Zürcher mit Urs Fischer, Urs Meier und Magnin bereits 3 Trainer aus dem eigenen Nachwuchs direkt in die Chefetage befördert. Wer weiss: Ein Sieg im Klassiker gegen den frischgebacken Titelfavoriten und die Verantwortlichen überlegen sich womöglich, Rizzo zur Nummer 4 zu machen. Kein Geringerer als das grosse Bayern München hat mit Hansi Flick zuletzt gezeigt, wie viel Erfolg man damit haben kann ...